Naturschutzvereine präsentieren Erfolgsfilm
Erstmals luden die regionalen Naturschutzvereine zu einem gemeinsamen Anlass ins Kulturzentrum Alts Schlachthuus ein. Den Film «Krähen» wollten über 200 Naturinteressierte sehen. Regisseur Martin Schilt war vor Ort.
Die sechs Naturschutzvereine NVBDN (Blauen, Dittingen, Nenzlingen), NVV Erschwil, NVV Büsserach, NV Gilgenberg (Meltingen, Nunningen, Zullwil), Lützelverein und NVV Picus (Breitenbach, Fehren, Himmelried) teilen sich eine attraktive gemeinsame Homepage (naturregion.ch). Das Angebot der Organisation BirdLife Schweiz, diese schweizerisch-österreichische Produktion «Krähen» zu zeigen, ging an alle sechs Vereine. «Das schien uns eine Gelegenheit, eine gemeinsame Organisation auf die Beine zu stellen», erklärte Nicole Egloff, Vorstandsmitglied Naturschutzverein Gilgenberg. Und sie übernahm das Zepter gleich selbst, stiess auch bei den anderen Vereinen auf Begeisterung und der erste gemeinsame Anlass war bald geboren.
Der Film
«Krähen», der 90-minütige Dokumentarfilm des Schweizer Regisseurs Martin Schilt entstand in zehnjähriger Arbeit und kam dieses Jahr in die Kinos. Möglich, dass der angekündigte Besuch des Regisseurs am Laufner Filmabend auch einen Einfluss darauf hatte, dass der Saal des Alten Schlachthuus am Samstagabend bis auf den letzten Platz gefüllt war. Martin Schilt — mit Berner Dialekt und wohnhaft in Zürich — stellte sich nach dem spannenden Einblick in die unterschiedlichen Charaktere der Rabenvögel den Fragen von Organisatorin Nicole Eggloff und auch jenen aus dem Publikum. Dieses war ausnahmslos begeistert vom Film und von den Protagonisten — den Raben, die auf verschiedenen Schauplätzen von Kanada über die USA und Europa nach Indien und Japan aufgespürt und gefilmt wurden. Krähen, für manche Totenvögel, für viele eine grosse Plage. Der Film zeigte diese äusserst intelligenten Wesen mit guter Beobachtungs- und Erinnerungsgabe in vielerlei Situationen. Dass Raben sogar Werkzeuge herstellen, mit denen sie Würmer besser aus den Löchern fischen können, wurde den Zuschauern in sensationellen Bildern gezeigt.
Bereits vor dem Film waren die sechs organisierenden Vereine im Foyer als Gastgebende bereit, mit dem Publikum auf den ersten gemeinsamen Anlass anzustossen. «Wir nutzen so die Gelegenheit, über unsere Aktivitäten zu informieren», sagt Thomas Fabbro, Präsident Lützelverein.
Fusion ist kein Thema
Weshalb gibt es nicht noch mehr Gemeinsames oder wäre gar ein Zusammenschluss aller sechs Vereine ein Thema? «Die Vereine kümmern sich um ihre Gebiete, und es wäre schwierig, einen Himmelrieder für den Unterhalt einer Naturwiese in Kleinlützel zu überzeugen», argumentiert Corinne Borer, Co-Präsidentin NVV Picus. «Auch sind die Gebiete in den einzelnen Gemeinden gross genug, um das Jahr hindurch genügend Aktionen unterzubringen», fügt Franziska Weber, Präsidentin NVBDN an. «Alle sechs Vereine schreiben in der gemeinsamen Website aber immer wieder Vorträge, Exkursionen und Kurse aus, die allen Interessentinnen und Interessenten offenstehen», sagt Markus Christ, Präsident NVV Büsserach, dem auch die anderen Präsidentinnen und Präsidenten zustimmen.
Vom riesigen Zulauf von Natur- und Filmbegeisterten an diesem Abend waren ausnahmslos alle überrascht. Weitere solche Höhepunkte dürften darum folgen, wie die Verantwortlichen durchblicken liessen. Hauptorganisatorin Nicole Egloff konnte am Ende die Freude über den gelungenen Filmabend nicht verbergen.