«Man darf sich auch mal überraschen lassen»

Zwischen September und April ist im Kulturzentrum Alts Schlachthuus Kinozeit. Alle zwei Wochen wird ein Film gezeigt. Dessen Auswahl erfolgt durch eine fünfköpfige Gruppe.

Allesamt filmbegeistert: Die Kinogruppe des Kulturforums Laufen, bestehend aus (v.l.) Luzia Kottmann, Martin Kaiser, Sandra Hesse und Jürg Kaiser. Es fehlt Pia Halbeisen. Foto: Melanie Brêchet
Allesamt filmbegeistert: Die Kinogruppe des Kulturforums Laufen, bestehend aus (v.l.) Luzia Kottmann, Martin Kaiser, Sandra Hesse und Jürg Kaiser. Es fehlt Pia Halbeisen. Foto: Melanie Brêchet

Im Saal des Kulturzentrums Alts Schlacht­huus herrscht Kinofeeling: Der Saal ist freundlich beleuchtet, die Stühle sind mit weichen Hussen gepolstert und um Bistro­tische drapiert und die Leinwand flimmert bereits vielversprechend. Pünktlich um halb neun soll es auch an diesem Donnerstagabend losgehen. Auf dem Programm steht «The Lighthouse», ein Film mit Willem Dafoe und Robert Pattinson, der unter dem Genre Horror geführt wird.

Nur wenige Besucherinnen und Besucher finden an diesem Abend den Weg ins Kino. Viele Gäste zu haben, sei aber auch nicht oberstes Ziel, sagt Jürg Kaiser von der Filmgruppe des Kulturforums Laufen: «Wir zeigen hier bewusst kaum Mainstreamfilme, sondern viel lieber Filme aus der Sparte Arthouse-Kino. Natürlich haben wir auch so unsere Lieblinge wie zum Beispiel die Regiearbeiten von Pedro Almodóvar, Alfred Hitchcock oder Roberto Fellini. Die Filme sollen ja auch uns ansprechen.» Man versuche auch Klassiker zu zeigen. Das habe sich bisher aber als schwierig herausgestellt, erklärt Sandra Hesse, die sich um die Filmrechte kümmert: «Die Rechte für Klassiker sind oft schwierig zu bekommen und ausserdem ziemlich teuer. Bei neueren Produktionen ist das viel einfacher und klarer. Pro Film bezahlen wir für die Rechte zwischen 150 und 400 Franken.» In der Regel besuchen zwischen 20 und 30 Leute das Kino im Schlachthuus. Verlassen kann sich die Kinogruppe auf einige Stammgäste, die immer wieder kämen. «Man darf sich bei Filmen ja auch mal überraschen lassen», sagt Martin Kaiser. Er selbst mache das auch öfters und sei noch nie enttäuscht worden. So sehen das offenbar auch die regelmässigen Besucherinnen und Besucher.

Zum Programm im Schlachthuus-Kino gehört auch in jeder Saison ein Dokumentarfilm, vorzugsweise aus der Schweiz. Diese würden sich grosser Beliebtheit erfreuen, wie zuletzt auch der

Film «Hexenkinder», wo einstige Heimkinder zu Wort kommen. Wichtig ist der Gruppe auch, dass die Filme im Originalton und — wo nötig — mit Untertitel gezeigt werden. Übersetzte Filme würden an Qualität verlieren, sind sich alle einig.

Das Schlachthuus-Kino existiert bereits seit 2001. Zuvor fanden bereits im ehemaligen Brauereikeller Kino­abende statt. Der Eintritt für die Filme beträgt seit eh und je zehn Franken für Erwachsene und fünf Franken für ­Jugendliche — und das solle auch so bleiben. Ab nächster Saison wird es jedoch eine Änderung geben: Die Filme sollen ab September um 20 Uhr beginnen, statt wie bisher um 20.30 Uhr. Die Kinogruppe würde sich ausserdem sehr über Verstärkung freuen. Besonders seien auch junge Leute sehr willkommen. Die Suche nach «frischem Blut» habe sich aber bisher als schwierig herausgestellt, den Leuten fehle es häufig an Zeit und sie seien bereits vielfältig engagiert. Am Thema selbst könne es jedoch sicher nicht liegen, denn das Kino sterbe nicht aus, erklären alle Anwesenden unisono.

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