Laufen wird weiter gestärkt
Es sieht gut aus, sehr gut sogar für die Keramische samt dem Armaturenhersteller Similor. Die Firmen investieren in die Produktion und in die Marke «LAUFEN».
Satte 2,2 Millionen Franken investieren die Keramik Laufen AG und die Similor AG in die Fabrikation in Laufen. Im Augenblick wird eine neue Beschichtungsanlage für Armaturen installiert. Damit können mit einem PVD-Verfahren (siehe Kasten) Armaturen in verschiedenen Farben beschichtet werden.
Die Firmen investieren aber auch massiv in ihren Auftritt. Ab nächstem Januar sollen im Bereich Armaturen die Similormarken Arwa, Sanimatic und Similor Kugler verschwinden. Sie werden neu den Namen «LAUFEN» tragen, erklärte der Geschäftsführer Klaus Schneider letzte Woche an einer Medienkonferenz. Die Eigentümerin, der spanische Roca-Konzern, besitzt 30 Marken. «Nur zwei davon haben einen internationalen Auftritt, nämlich Roca und LAUFEN», erklärte Schneider. Die Straffung der Markenauftritte ist die logische Folge davon, dass Keramik Laufen immer stärker auf durchdesignte Badezimmer aus einer Hand setzt und dafür auch namhafte Designer beauftragt. Das erste Komplettbad wurde 1990 unter dem Namen «Porsche» lanciert und war laut Schneider nicht sehr erfolgreich.
Offensichtlich mussten sich die Konsumenten erst daran gewöhnen, dass es erstrebenswert ist, ein designtes Badezimmer zu haben. Den nächsten Versuch startete Keramik Laufen 2002 mit der Linie «ILBAGNOALESSI one». Diesmal hatte sie Erfolg. Seither hat sie mehrere international renommierte Designer mit der Gestaltung von Komplettbädern beauftragt.
Auch die Küchenarmaturen, die bisher unter den Markennamen Arwa und Similor Kugler hergestellt wurden, werden zukünftig unter dem Namen LAUFEN vertrieben. Überhaupt sind die Küchen ein interessanter Markt, in den es sich zu investieren lohnt, betonte Schneider. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die beiden Firmen Keramik Laufen AG und Similor AG auch rechtlich fusionieren.
Gemäss Schneider ist die Marke LAUFEN weltweit sehr bekannt. Jährlich macht sie einen Umsatz von 250 Millionen Franken. Der Umsatz stieg in den letzten zehn Jahren laufend.
Rosige Zukunft
Mit der Investition in die PVD-Anlage und der Stärkung der Marke LAUFEN scheint die Zukunft des Standortes gestärkt zu werden.
Allgemein sind die Spanier dafür bekannt, ein Faible für Traditionen und Geschichte zu haben. Dies zeigte auch Schneiders Vortrag. Er betonte mehrmals, dass es die Keramik Laufen seit 130 Jahren gibt und die heutige Similor AG als erster Schweizer Armaturenhersteller auf über 165 Jahre Erfahrung zurückblicken kann.
PVD-Beschichtung
gin. PVD bedeutet «Physical Vapor Deposition». Mit diesem Verfahren werden die verchromten Oberflächen der Armaturen mit einer hauchdünnen kristallinen Schicht versehen. Dadurch verändern sich die Eigenschaften. Man kann den Armaturen verschiedene Farben verpassen, die je nach Lichtverhältnisse anders wirken. Zudem werden sie etwa doppelt so kratzbeständig wie herkömmliche verchromte Armaturen.
Die Farbschichten sind lichtbeständig, da der Farbeffekt auf Interferenz beruht — ähnlich wie die Lichtbrechung in einem Kristall.
Die Armaturen werden hochglänzend, matt oder gebürstet und in verschiedenen Farben angeboten.