Laufen beendet Zusammenarbeit mit Convalere

Im Mai 2020 begann die Zusammenarbeit zwischen der Firma Convalere AG und der Stadt Laufen — nun ist diese schon bald wieder vorbei.

Convalere in Laufen im Einsatz: Die Werkhofgruppe ist dabei den Waldboden abzumagern, damit wieder Orchideen wachsen können. Foto: zVg
Convalere in Laufen im Einsatz: Die Werkhofgruppe ist dabei den Waldboden abzumagern, damit wieder Orchideen wachsen können. Foto: zVg

«Das Team von Convalere unterstützt den Werkhof Laufen bei Arbeiten, die sonst in der Masse der zu erledigenden Aufgaben zu kurz kommen: So werden sie beispielsweise für das Jäten eingesetzt, Reinigungsarbeiten im Stedtli, Umgebungsarbeiten bei Schulhäusern, Spielplätzen, Grillstellen, der Finnenbahn oder Sportplätzen.» So beschrieb die Stadt Laufen den Einsatz von Convalere noch vor knapp zwei Jahren. Die Firma unterstützte die Stadt ausserdem bei der Betreuung von Asylbewerbern. Doch damit ist bereits wieder Schluss — Laufen hat die Zusammenarbeit mit Convalere per Ende März gekündigt, wie auf Anfrage bestätigt wird.

Die Idee ist eigentlich bestechend: Unter Anleitung eines Gruppenführers, der seinerseits von Werkhofmitarbeitern instruiert wird, unterstützen Menschen, die aktuell ohne Beschäftigung sind, die Allgemeinheit. Ergänzt wird die Betreuung durch einen Arbeitscoach und einen Sozialpädagogen, damit die Klienten ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern können. Im Einsatz stehen Leute, die schon längere Zeit arbeitslos sind oder auch junge Menschen, die so die Zeit bis zum Antritt einer neuen Stelle oder Lehrstelle überbrücken, um zu lernen, sich neu oder wieder in Strukturen zu bewegen und sich an Zeiten und Abmachungen zu halten.

Nicht zuletzt da habe es aber nicht immer funktioniert. Es sei eine Herausforderung gewesen, passende Leute zu finden und diese bei der Stange zu halten, sagt Stadtverwalter Thomas Locher auf Anfrage. Man habe mit dem Sozialdienst die Arbeitspläne nicht immer füllen können.

«Das ist natürlich ärgerlich»

Die zuständige Stadträtin Carole Seeberger ist nicht glücklich über das Ende der Zusammenarbeit. «Mit der Firma Convalere waren und sind wir sehr zufrieden. Es hat für uns aber einfach nicht funktioniert.» Man habe gemäss Vertrag mit Convalere vier Kienten bezahlt, je nach dem seien aber nur zwei aufgetaucht. «Das ist natürlich ärgerlich, teilweise gab es aber auch gar nicht mehr geeignete Kandidaten.» Passende Leute zu finden, sei nämlich nicht einfach, ergänzt Seeberger. Sie würden sich bei Convalere nämlich für ganze Wochen verpflichten. «Die Helfenden waren jeweils am Dienstag in Laufen tätig, an den anderen Wochentagen arbeiten sie in anderen Gemeinden. Ein solcher Einsatz ist nicht für alle Sozialhilfeempfangenden machbar, da viele von ihnen einer Arbeit nachgehen.» Schon eine Teilzeitstelle verunmögliche darum das Engagement bei Convalere. «Bei monatlichen Kosten von 2400 Franken, wovon die Hälfte vom Kanton getragen wird — jedoch nur, wenn die Leute auch effektiv erscheinen — muss aber einfach alles stimmen. Gerade bei den schwierigen finanziellen Verhältnissen, in denen Laufen sich befindet.»

Auch die Betreuung von Asylbewerbenden wird zukünftig nicht mehr durch Convalere abgedeckt. «Wir haben festgestellt, dass es für Laufen optimal ist, wenn wir selbst eine Betreuungsperson zu 40 Prozent einstellen. Wir haben so mehr Dienstleistung für einen kleineren Betrag.»

Franziska Knol, Geschäftsführerin von Convalere, bedauert den Ausstieg von Laufen, sieht aber auch die Schwierigkeit, passende Leute für das Programm zu finden. «Das hängt nicht zuletzt auch mit der Pandemie zusammen, denn gesundheitlich angeschlagene Menschen kann man nicht auf dem Werkhof einsetzen. Auch die Ausrichtung der Sozialdienste in der jeweiligen Gemeinde spielt eine Rolle.» Im ganzen Kanton ist Convalere aktuell in 16 Gemeinden tätig. Tendenz steigend.

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