Klassiker mit Temperament
Berühmte Werke aus aller Welt servierte die Stadtharmonie Laufen in der St. Katharinenkirche einer grossen Zuhörerschaft. Der Auftritt der 38 Musikerinnen und Musiker war eindrücklich und begeisterte die Gäste.
Würdevoll und elegant begann das Laufner Ensemble mit «This Majestic Land», einem idealen Stück für Blasorchester. Mit ruhiger Hand und viel Herzblut brachte Dirigent Miguel Etchegoncelay mit seinem Team eine erhabene Stimmung in die Kirche und liess Bilder unberührter Landschaften mit grandiosen Klängen aufleben.
Ganz im Kontrast zum ersten Stück stand die Ungarische Rhapsodie Nr.2 von Franz Liszt, die zuerst erhaben daherkam und im zweiten Teil eine musikalische Sprengkraft entwickelte, die kaum zu überbieten war. Der Musikstil wurde den ungarischen Tänzen, den sogenannten Csárdás, entnommen und wirkte einfach hinreissend.
Das Zusammenspiel der Flöten und Klarinetten war herrlich arrangiert und bestach in seiner Harmonie. Einen weiteren musikalischen Leckerbissen lieferte der Solist Luciano Pirelli, der mit seiner «Fantasia for Alto Saxophone» Leidenschaft und Virtuosität an den Tag legte. Mit variantenreichen Soli, die oft in hohen Lagen gipfelten, reizte er sein Altsaxofon gekonnt aus. Grosser Applaus prasselte auf den sympathischen Musiker nieder und belohnte ihn für seinen Einsatz.
Grosser Musiker
Als aussergewöhnlicher Musiker wurde der 79-jährige Jean-Claude Beuchat geehrt, der während 60 Jahren dem Musikverband beider Basel angehört und seit 1985 ununterbrochen in der Stadtharmonie Piccolo spielt. Veteranenobmann Peter Börlin erinnerte daran, dass Beuchat Blasmusikvereine, Kammerorchester und diverse Chöre geleitet und auch attraktive Stücke komponiert hatte. «Ich stehe ehrfurchtsvoll neben Dir und überreiche Dir die goldene Verdienstmedaille mit Urkunde», liess sich Börlin vernehmen. Als vielseitiger Weggefährte habe Beuchat mit seiner Frau jahrelang ein Kino in Delsberg betrieben, schob er nach.
Als Schlussbouquet überreichte das Ensemble seinen Gästen den Paso Doble «Enrique López», der gerne von temperamentvollen Flamencotänzerinnen und -tänzern interpretiert wird. Mit Summen gaben die Musizierenden dem tollen Stück eine besondere Note. Für die riesigen Ovationen revanchierte sich das Ensemble mit den beliebten Ungarischen Tänzen Nr.5+6 von Johannes Brahms, die dem gediegenen Sonntagabend die Krone aufsetzten.