Kampfkunst als Entwicklungschance

Am Samstag findet in Liesberg der Regio Kata Cup NWS statt. Das Kampfkunstcenter Nordwestschweiz ist Organisator, bietet aber auch zahlreiche Trainings in diversen Kampfkunst­stilen an.

Für Gross und Klein: Kampfkunst ist auch für Kinder wertvoll. Klaus Hildesheim an der Arbeit im Dojo in Aesch. Foto: eh-presse

Kampfkunst ist eine Form der Körperertüchtigung aus Asien. Der Ursprung der Kampfkunst ist unter anderem Qigong. Es deckt ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Selbstverteidigung ohne Waffen ab. Die Stärkung des Charakters und des Selbstbewusstseins soll auch dazu führen, Konflikte friedlich zu lösen. «Obwohl es bei Karate auch um Körperkontakt geht, ist das primäre Ziel nicht, den Gegner zu verletzen. Wer bei uns trainiert, soll notfalls in der Lage sein, sich zu verteidigen», erklärt Klaus Hildesheim, einer der Leiter mit schwarzem Gürtel. «Es gibt Punkte im Körper, die für die Akupressur genutzt werden, um zu heilen. Wir nutzen die gleichen Punkte jedoch, um den Körper zu ­manipulieren. Man kann Punkte gezielt schlagen oder pressen, um beim Gegner gewisse Körperteile ausser Gefecht zu setzen oder dann den Körper vollends auszuschalten.» Hildesheim betont jedoch, dass es keineswegs darum gehe zu lernen, wie man jemanden verletze oder ihm «den Stecker zieht», wie sich der Meister ausdrückt. «Bei Kampfkünsten aus Asien stehen die Körperbeherrschung, Koordination, Konzentration und Disziplin im Vordergrund.» Das Kampfkunstcenter Nordwestschweiz, das in Aesch, Laufen, Breitenbach und Liesberg mit Dojos zu Hause ist, legt Wert darauf, Menschen im Alltag zu helfen und sie zu unterstützen. «Das Training ermöglicht es, sich in verschiedenen ­Bereichen zu verbessern. Selbstverteidigung, Fitness, Selbstbewusstsein, Konzentrationsfähigkeit.» Wenn man erfährt, dass Kinder ab drei Jahren bis Senioren trainieren, mag das erstaunen. «Unser ältestes Mitglied ist 105 Jahre alt. Viele ältere Menschen müssen ins Altersheim, weil sie immer wieder stürzen und man ihnen ein selbstständiges Leben nicht mehr erlaubt. Dabei könnte man mit konzentriertem Training eine entscheidende Besserung erreichen.» Hildesheim betont auch, wie wichtig es sei, schon Kinder mit Kampfkunst vertraut zu machen. «Kinder lernen, sich im ­Alltag in kritischen Situationen richtig zu verhalten. Wir unterrichten in allen Dojos das international bekannte Programm «Samurai Kids», welches zusammen mit Kampfkunsttrainern, der Polizei, Pädagogen und Sportmedizinerinnen entwickelt wurde. In der Schule hilft es, sich besser zu konzentrieren, die Kinder lernen, stärker und selbstbewusster zu werden, sie sind fitter in Körper und Geist.» Auch Kinder mit diversen körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen können dank dem Training ihr Leben besser meistern.

Ein immer aktuelleres Thema ist die Selbstverteidigung für Frauen. «Bei der Kampfkunst geht es gerade nicht darum, allfällige Probleme im Ausgang tätlich regeln zu können. Merken Männer, dass die Frau selbstbewusst ist und sich nicht einschüchtern lässt, lassen sie diese in Ruhe.»

Der Regio Kata Cup am Samstag in Liesberg ist ein Dreiländer-Wettkampf mit Teilnehmenden aus dem Elsass und dem angrenzenden Deutschland, den man erstmals in der Schweiz organisiert. «Die Veranstaltung ist für Klubmitglieder gedacht, die keinen Leistungssport betreiben. Wir rechnen in Liesberg mit gegen 150 Sportlerinnen und Sportlern.» Die Veranstaltung findet in der Kulturhalle Seemättli statt. Ab 10 Uhr beginnen die Wettkämpfe; sie dauern bis ca. 16 Uhr. «Zuschauende sind sehr herzlich willkommen. Beim Kata Cup findet kein Körperkontakt statt, sondern es geht darum, Bewegungsabläufe so gut wie möglich auszuführen und besser als die Konkurrentin oder der Konkurrent zu sein.» Hildesheim meint auch, dass dieser Anlass ideal sei für Interessierte, die erfahren möchten, ob Kampfkunst etwas für sie wäre. Das Kampfkunstcenter hat rund 300 Mitglieder und wird wegen der engagierten, guten Arbeit seit fünf Jahren ausgezeichnet.

Weitere Artikel zu «Laufen/Laufental», die sie interessieren könnten

Laufen/Laufental23.04.2025

Fotowettbewerb zur Totalsperre

Am Samstag ist es so weit: Bis Ende September fahren ab Laufen Richtung Basel keine Züge mehr. Mit einem Fotowettbewerb soll diese aussergewöhnliche Zeit…
Laufen/Laufental23.04.2025

«Spitex Laufental ist gut aufgestellt»

Nach neun Jahren als Leiterin der Spitex Laufental geht Anita Schäfli in Pension. Sie blickt mit Genugtuung auf ihr Berufs­leben zurück.
Laufen/Laufental23.04.2025

Ein mörderisches Theater-Menü

Die Theatergruppe Blauen inszeniert das Stück «Zum schrägen Uhu» in der örtlichen Mehrzweckhalle. Das «mörderische Lustspiel» der Autorin Claudia Gysel…