«Spitex Laufental ist gut aufgestellt»

Nach neun Jahren als Leiterin der Spitex Laufental geht Anita Schäfli in Pension. Sie blickt mit Genugtuung auf ihr Berufs­leben zurück.

Geht in Pension: Anita Schäfli blickt zufrieden auf ihr Berufsleben bei der Spitex zurück. Foto: Thomas Immoos

Alle kennen diese Organisation, alle hoffen, nie deren Dienste in Anspruch nehmen zu müssen, und ebenso sind alle froh, dass es die Spitex gibt und die guten Geister der Organisation rund um die Uhr bereitstehen. Seit neun Jahren leitet Anita Schäfli die Spitex Laufental. Nun geht sie nach einem langen Berufsleben im Gesundheitswesen in Pension.

Schäfli ist gelernte Psychiatrieschwester und hat auch einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Dann hat sie eine zweijährige Zusatzausbildung für spitalexterne Pflege sowie eine fundierte Managementausbildung absolviert. Als Gemeindeschwester ist die gebürtige Baslerin im Gundeliquartier gestartet. «Dort besuchte ich die Kundinnen und Kunden bei jedem Wetter mit dem Velo», erinnert sie sich. Später wechselte sie zur Spitex Muttenz, die sie während 23 Jahren leitete, bis Schäfli 2016 die Leitung der Spitex-Organisation Laufental übernahm. Von der Einwohnerzahl her sind sich, so Schäfli, Muttenz und das Laufental ähnlich. Allerdings ist Muttenz eher städtisch, während sich das ländliche Laufental über mehrere Gemeinden erstreckt.

Lob für Laufentaler Gemeinden

«Die Babyboomer kommen ins Pensionsalter», stellt sie fest. Das bringt mit sich, dass die Dienstleistungen der Spitex immer mehr angefordert werden. Dazu gehört nicht nur die gesundheitliche Grundversorgung, sondern auch hauswirtschaftliche und andere Dienste. Für viele Kundinnen und Kunden sei es am Anfang schwer, wenn nicht jedes Mal die gleiche Spitex-Mitarbeiterin kommt — und erst noch zu unterschiedlichen Zeiten. Aber das Verständnis dafür sei da.

Überhaupt ist Schäfli angetan von den Kundinnen und Kunden im Laufental. Sie schätzten die Dienstleistungen sehr. Grosses Lob erteilt Schäfli auch den Laufentaler Gemeinden: Sie hätten schon früh erkannt, wie wichtig eine gute ­spitalexterne medizinische Grundversorgung ist. Auf Initiative von Magda Richterich-Imhof wurde bereits vor rund fünfzig Jahren die Vorläuferin der Spitex im Laufental gegründet.

Heute ist die Spitex Laufental ein KMU im Gesundheitsbereich. 65 Mitarbeitende — darunter leider nur fünf Männer, wie Schäfli bedauernd festhält — sind rund um die Uhr im ganzen Laufental unterwegs. Sie legen in den 13 Gemeinden im Jahr zusammen 122423 Kilometer zurück, umrunden also im Dienste ihrer Kundinnen und Kunden dreimal die Erde. Die Einsätze müssen deshalb ziemlich genau getaktet sein. Ein Blick auf den Dienstplan einer Mitarbeiterin zeigt, dass sie an einem Tag elf Termine wahrzunehmen hat. «Jede Verzögerung durch Stau, Baustellen oder Unfälle bringt den Dienstplan durcheinander», so Schäfli, auch wenn darauf geachtet wird, dass die einzelnen Besuche örtlich nicht zu weit weg voneinander auseinanderliegen.

Eine besondere Herausforderung seien die Jahre 2020 und 2021 gewesen mit den massiven coronabedingten Einschränkungen. Am Anfang habe es an Schutzmaterial gefehlt, erinnert sich die Spitex-Leiterin. «Aber wir haben alles gut ­gemeistert, weil alle am gleichen Strick gezogen haben.»

Zufriedener Rückblick

Schäfli blickt auf vierzig Jahre Spitex zurück. In dieser Zeit hat sich viel geändert. «Ich habe zu Beginn die Dienstpläne noch mit Bleistift und Papier und an einer Steckwand erstellt.» Deshalb sind die heutigen PC-Programme eine grosse Erleichterung. Aber auch die Mobiltelefone sind inzwischen nützliche Instrumente im Alltag der Mitarbeitenden. Dass sie im Gesundheitswesen «gelandet» ist, sei eher Zufall gewesen. Für Mädchen sei damals die Auswahl klein gewesen. Ihr Vater habe ihr empfohlen, Serviertochter zu werden und bald zu heiraten. Anita Schäfli ist dann Psychiatrieschwester und Spitex-Mitarbeiterin geworden: «Ich habe diesen Entscheid nie bereut», hält sie nun, am Ende ihres Berufslebens, zufrieden fest. Ob sie noch einen Wunsch, etwa an die Adresse der Gemeinde, hat? «Nein, die Spitex Laufental ist gut aufgestellt», sagt sie. Schön fände sie es, wenn mehr Männer sich dafür entscheiden würden, bei der Spitex zu arbeiten — diesen Wunsch gibt sie zum Abschied aus dem Beruf gerne weiter.

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