Gemeinden erhalten Spitalareal zurück

Das Spital Laufen soll abgerissen werden und dort Platz für Wohnraum geschaffen werden.

Der Baselbieter Gesundheitsdirektor Thomas Weber, Burgergemeinde-Interimspräsidentin Kathrin Hecht, KSBL-CEO Norbert Schnitzler und der Laufner Stadtpräsident Pascal Bolliger (v.l.). Foto: Nicole Nars-Zimmer
Der Baselbieter Gesundheitsdirektor Thomas Weber, Burgergemeinde-Interimspräsidentin Kathrin Hecht, KSBL-CEO Norbert Schnitzler und der Laufner Stadtpräsident Pascal Bolliger (v.l.). Foto: Nicole Nars-Zimmer

Nach rund dreijährigen Verhandlungen haben vier Beteiligte eine Vereinbarung über die Zukunft des Areals Lochbrugg, auf dem das Kantonsspital Laufen steht, abgeschlossen. Auf der einen Seite stehen die derzeitigen Besitzer und Betreiber, der Kanton Basellandschaft und die Kantonsspitäler Baselland, auf der anderen die Burgergemeinde Laufen-Stadt und die Einwohnergemeinde Laufen.

Die Vereinbarung sieht vor, dass das Areal mit rund 30000 Quadratmeter an die beiden Gemeinden zurückgeht. Regierungsrat Thomas Weber erinnerte an der Medienorientierung im Burgersaal am Rathausplatz in Laufen daran, dass die Fusion der Spitäler beider Basel nicht zustande gekommen ist. Deshalb habe man die Strategie der Baselbieter Spitäler neu überdenken müssen. Für Laufen bedeutete dies, dass der Spitalstandort aufgegeben wurde. Stattdessen wird derzeit im Birscenter ein Gesundheitszentrum mit einem Rund-um-die-Uhr-Service angeboten.

Areal geht zurück an die Gemeinden

Das Areal, auf dem das Spital Laufen steht, wurde den früheren Spitalbetreibern 1950 geschenkt. Das Spital selber wurde 1953 eingeweiht. Die damalige Schenkung enthielt einen Passus, wonach das Gelände an die früheren Eigentümer zurückgeht, wenn der Zweck — der Betrieb eines Spitals — nicht mehr erfüllt wird. Die Burgergemeinde Laufen-Stadt erhält eine Parzelle von gut 11000 Quadratmetern sowie einen dazugehörigen Wald, die Stadt Laufen zwei Grundstücke von über 16500 Quadratmetern. Auf letzterem befindet sich auch die Geschützte Operationsstelle (GOPS) des Zivilschutzes. Diese wird zu einer Sanitätshilfsstelle umfunktioniert. Über dieses Areal wird künftig ein Weg zur St. Josefskapelle führen. Diese steht unter kantonalem Denkmalschutz und verbleibt im Besitz des Kantons. Über ein Geh-und Fahrrecht soll der Besuch der Kapelle künftig gewährleistet werden.

Das Spitalgebäude selber soll abgerissen werden. Die dabei entstehenden Kosten von drei Millionen Franken werden gedrittelt: Je eine Drittel übernehmen der Kanton, die Kantonsspitäler BL sowie die beiden Gemeinden gemeinsam. Dadurch entstehen für die Stadt Laufen und die Burgergemeinde Laufen-Stadt Kosten von einer halben Million Franken. Stadtpräsident Pascal Bolliger zeigte sich sehr zufrieden über die getroffene Lösung: «Sie ermöglicht der Stadt und der Burgergemeinde die Realisierung von attraktivem Wohn- und Geschäftsraum an bester Lage.» Für die beiden Gemeinden gebe dies auch finanzielle Entwicklungsperspektiven. Derzeit befindet sich das Gelände auf einer Art Zone für Öffentliche Werke, betonte Regierungsrat Thomas Weber. Sie soll in eine Wohn- und Geschäftszone umgewandelt werden.

Umwandlung in eine WG-Zone

Die Vereinbarung muss von den zuständigen Gremien der Burgergemeinde Laufen-Stadt und der Einwohnergemeinde Laufen genehmigt werden. Im September dürfte die Vereinbarung den jeweiligen Gemeindeversammlungen vorgelegt werden. Vor die Gemeindeversammlung der Einwohnergemeinde dürfte auch die geplante Zonenplanänderung kommen.

Teil der Vereinbarung ist auch das Anneli-Hof-Haus an der Rennimattstrasse. Dieses war einige Jahre Sitz des Statthalteramtes und steht derzeit leer. Die Übergabe an die Stadt Laufen erfolgt als Abgeltung des Minderwertes wegen der Übernahme der GOPS durch die Stadt Laufen.

Norbert Schnitzler, CEO der Kantonsspitäler Baselland (KSBL), stellte in Aussicht, dass das Gesundheitszentrum im Birscenter im Verlaufe des ersten Quartals 2024 eröffnet werde. Das Angebot für die Bevölkerung werde sehr gut sein, versprach er. Das Feningerspital befand sich früher im (heutigen) Stadthaus, wo die Stadtverwaltung untergebracht ist. 1950 wurde das Areal Lochbrugg unentgeltlich an das Spital übergeben. Mit dem Kantonswechsel kam es in den Besitz des Kantons BL und wurde Teil des Kantonsspitals.

Weil sich die Situation im Gesundheitswesen stark veränderte, beschloss der Baselbieter Landrat im November 2020 einstimmig das Dekret über die Betriebsstandorte der KSBL. In der Folge wurde das Kantonsspital Laufen in ein provisorisches Gesundheitszentrum umgewandelt. Dieses wird im nächsten Jahr ins Birscenter umziehen.

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