«Es kann eine Pflanze sein oder auch nicht»
Nach rund zehn Jahren kehrt Stephanie Grob mit ihren Werken in die Galerie Alts Schlachthuus zurück.
Nicht einzelne Bilder präsentiert die in Solothurn aufgewachsene und in Basel lebende Künstlerin, sondern ein zusammenhängendes Netzwerk, eine eigene «ineinander verzahnte Kunstwelt», wie Invar-Torre Hollaus das Schaffen der 68-Jährigen in seiner Einführung beschrieb. Rund 60 Personen interessierten sich am vergangenen Freitag anlässlich der Vernissage für die aktuellen Werke einer Künstlerin, die gegenständlich malt, zeichnet und gestaltet.
Wobei «gegenständlich» nur die halbe Wahrheit ist. Sie selbst gibt dem Betrachtenden die Freiheit, in den Farben und Formen der Öl- und Mischtechnik-Bilder, Tuschzeichnungen und Objekte sowohl Konkretes wie Abstraktes zu sehen. Stephanie Grob zeigt diese Betrachtungsfreiheit anhand einer Serie von Tuschzeichnungen: «Man kann darin Pflanzen, Blätter, Äste oder einfach ornamentale Formen sehen.» Der Ausstellungstitel «Nichts bleibt, wie es war» unterstreicht die Themen, mit der sich die Künstlerin durchgehend beschäftigt: die Natur und ihre Vergänglichkeit.
Stephanie Grobs Natur lässt konsequenterweise auch Mensch und Tier nicht aussen vor. Sich verändernde Porträts von Kleinkindern, Figuren oder Gesichtern von Erwachsenen und Tieren tauchen da und dort in kleinen wie in grossformatigen Werken auf — manchmal erst auf den zweiten Blick erkennbar. Auch hier schafft es die Künstlerin, die Betrachtenden herauszufordern und entscheiden zu lassen, was sie sehen. «Die Themen, mit denen sich Stephanie Grob auseinandersetzt, werden nicht einfach illustriert, sondern sie versucht, für die entstehenden Werke Geist und Imagination freizusetzen», brachte es der Kunsthistoriker in seiner Eröffnungsansprache auf den Punkt. In einigen Beispielen zeigte der Kenner von Grobs Kunstschaffen auch auf, wie Werke — Bilder und Objekte — vernetzt sind und gleichsam miteinander kommunizieren. Stephanie Grob, die seit bald vierzig Jahren als freischaffende Künstlerin tätig ist, schöpft die Möglichkeit der Räumlichkeiten in der Galerie Alts Schlachthuus und im Entrée mit achtzig Werken voll aus.
Stephanie Grob, «Nichts bleibt, wie es war»: Laufen, Alts Schlachthuus; Freitag: 17–21 Uhr, Sonntag: 11–16 Uhr, Finissage: Sonntag, 2. Februar, 11–16 Uhr.