Es bebt und groovt – Stedtliblues
Dreifaches Glück für die 14. Ausgabe des Stedtliblues: das ideale Wetter zwischen zwei heftigen Gewittern, die tollen Bands und das beste Publikum.
Es müssen zuerst die Zelte mit Manneskraft gehalten werden, damit sie bei heftigen Sturmböen nicht weggeweht werden, und der kräftige «Regengutsch» macht den Organisatoren auch etwas Sorgen. Der Gewittersturm am frühen Nachmittag vergeht aber so schnell, wie er kam, und überlässt auf dem Laufner Helyeplatz der Sonne das Feld, noch ehe die erste Formation der Musikschule Laufental-Thierstein sich auf der grossen Bühne für den Auftritt einrichtet.
Turbulenzen, Stürme und Orkane sind an diesem Samstag nur noch in Form von gewaltigen Blues-, Jazz- und Soulrhythmen zu erwarten: mit steigender Intensität bis tief in die Nacht. Tarzis Müller, verantwortlich für die Musik am diesjährigen Stedtliblues Laufen, präsentiert diverse Interpreten und Formationen der Musikschule Laufental-Thierstein, welche das immer zahlreicher anströmende Publikum mit gelungenen Auftritten aufwärmen auf das, was noch kommen soll. Die jungen Solistinnen, Solisten und Bands zeigen grosse Spielfreude und ernten schon in den frühen Vorabendstunden mit gutem Grund viel Applaus.
Das eigentliche Line-up eröffnet die Schweizer Band Centrifuge, die unter anderem mit Thomas Moeckel und Thomas Ackermann sowie dem ehemaligen Leiter der Jazzschule Basel, Alain Veltin, an der Orgel einen fulminanten Start mit diversen Soli auf Gitarre, Saxofon und Trompete hinlegen. Die Reihen im Publikum verdichten sich indes, und bald stehen nur noch Stehplätze zur Verfügung. Was schliesslich auch nicht schlecht ist, denn bei zunehmendem Groove bleibt kaum ein Körper starr. Zuerst etwas verhalten, aber zunehmend emotional wird getanzt und der Helyeplatz wird zum Hexenkessel an einem der schönsten Bluesfestivals der Schweiz.
Die aus MorBlus hervorgegangene Band Rob Mo & The Boomer Horns aus Verona übernimmt zur Abenddämmerung und wirkt der etwas kühler werdenden Luft mit heissen Gitarren- und Gesangseinlagen des Bandleaders Roberto Morbioli entgegen, bis die Stimmung kocht. Der «Modell-Italiener», wie sich eine begeisterte Zuschauerin ausdrückt, mischt sich mit seiner Gitarre sogar unter das Publikum und wird so zum «Star zum Anfassen».
Die aus dem fernen Amerika angereiste Bette Smith mit Band betritt, wie es sich gehört, gegen 23 Uhr als Letzte die Bühne und schafft es tatsächlich, optisch wie akustisch bezüglich Stimmung noch einen Zacken zuzulegen: ein vollkommen gelungener Höhepunkt des 14. Stedtli-Blues.
«Die 15. Ausgabe nächstes Jahr soll zum Jubiläum eine besondere werden», lässt Mitorganisator Felix Stähli durchblicken.