«Eiweiss aus Bioproduktion wäre mein Wunsch»

Ein kurzer Eintrag auf Facebook sorgte vor wenigen Wochen für viele Reaktionen: Die Richterich AG produziert ihre Mohrenköpfe seit kurzem mit Eiweiss aus Freilandeiern. Schon seit rund anderthalb Jahren verzichtet die Firma ausserdem auf den Einsatz von Palmöl.

<em>Lecker: </em>Im Laufner Hinterfeldquartier entstehen die allseits beliebten Mohrenköpfe der Richterich AG. Fotos: Melanie Brêchet

<em>Lecker: </em>Im Laufner Hinterfeldquartier entstehen die allseits beliebten Mohrenköpfe der Richterich AG. Fotos: Melanie Brêchet

<em>Stolz: </em>Claudia Deiss freut sich, dass ihre Mohrenköpfe endlich mit Eiweiss aus Freilandhaltung und ohne Palmöl hergestellt werden. <em/>

<em>Stolz: </em>Claudia Deiss freut sich, dass ihre Mohrenköpfe endlich mit Eiweiss aus Freilandhaltung und ohne Palmöl hergestellt werden. <em/>

sie sei komplett überwältigt von all den positiven Rückmeldungen, sagt Claudia Deiss, laut eigenen Angaben «Mädchen für alles» bei der Richterich AG in Laufen. Ihre Mutter, Marianne Richterich, die Geschäftsführerin der Firma, habe ihr noch gesagt, das sei wohl kaum eine Meldung wert. Doch weit gefehlt: Die Nachricht auf der Facebook-Seite der Richterich AG, dass die Firma bei den beliebten Mohrenköpfen ab sofort ohne Ausnahme Eiweiss aus Freilandeiern verarbeite, und dass ausserdem auf Palmöl verzichtet werde, traf den Zeitgeist und schlug hohe Wellen. Mehrere hundert Likes konnte dieser Beitrag schon bald verbuchen, über 200 Mal wurde er geteilt, über hundert, ausnahmslos positive Kommentare wurden darunter verfasst.

Kleine Firmen haben keinen Einfluss

Für die Verarbeitung von Lebensmitteln gibt es drei Arten von Eiweiss. Flüssig, als Pulver oder Eiweisskristall, das sich aus hygienischen und mikrobiologischen Gründen am besten eignet. Dieses werde in Europa nur in Holland hergestellt. Mit ihrem Wunsch nach Freilandeiern stiess Claudia Deiss bei ihren Lieferanten während 16 Jahren auf taube Ohren. «Als so kleine Firma, wie wir es sind, wird man belächelt. Die grossen Konzerne geben vor, was angeboten wird», sagt Claudia Deiss. Nun endlich habe sie in Holland einen Lieferanten gefunden, der ihren Wunsch nach Eiweisskristall aus Freilandeiern erfüllen könne.

«Palmöl ist nicht mehr verantwortbar»

Das Gleiche ereignete sich vor rund anderthalb Jahren bezüglich Waffelböden. Claudia Deiss wollte schon lange auf Palmöl in ihren Produkten verzichten. «Die Grosskonzerne wollen aber billig produzieren und wünschen daher Produkte mit Palmöl. Wenn da die Richterich AG, die im Jahr vielleicht drei Millionen Bödeli verarbeitet, mit einem Spezialwunsch daherkommt, macht das keinen Eindruck», so Claudia Deiss weiter. Dennoch ist sie nach jahrelanger Suche auch hier fündig geworden. Sie hat einen Produzenten gefunden, der Waffelböden mit Sonnenblumen- statt Palmöl herstellt. Das ohnehin teurere Eiweisskristall und die Waffelböden ohne billiges Palmöl kosten in der neuen Qualität natürlich mehr. «Wir haben da aber nicht nachgerechnet», sagt Claudia Deiss. Die Preise für die Produkte der Richterich AG sollen trotz den erfreulichen Verbesserungen gleich bleiben. Gleich bleiben soll auch die Rezeptur für die Mohrenköpfe, «daran wird sicher nicht gerüttelt», lacht Claudia Deiss. Einen Wunsch hat sie aber doch noch, wenn es um das beliebteste Produkt der Firma geht: «Eiweisskristall aus Bioeiern wäre grossartig. Nur leider ist das zurzeit noch rund viermal so teuer wie das Freilandprodukt und darum im Moment nicht realisierbar.

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