Ein zweites Leben als Kunstobjekt

Der Jugendnaturschutz Laufental sensibilisiert seit fast 34 Jahren Kinder und Jugendliche für das Thema Umweltschutz. Letzten Samstag war die Gruppe unterwegs, um das Birs­ufer in Zwingen von Unrat zu befreien.

Die Leiterinnen und Leiter und die Teilnehmenden vor ihrem Tagwerk: Aus gesammeltem Abfall bastelten die Jugendlichen am Samstag kleine Kunstwerke. Foto: Melanie Brêchet
Die Leiterinnen und Leiter und die Teilnehmenden vor ihrem Tagwerk: Aus gesammeltem Abfall bastelten die Jugendlichen am Samstag kleine Kunstwerke. Foto: Melanie Brêchet

«Gummistiefel montiere und dure Bach stolziere» — so lautete der Titel des letzten Anlasses, welchen der Juna Laufental vergangenen Samstag durchführte. Gemeinsam machte man sich auf nach Zwingen und versammelte sich am Flusslauf gleich hinter dem Schloss zu einer «Bachputzete». In der näheren Umgebung machte man sich daran, am Ufer und im seichten Wasser Abfälle zu sammeln. Was dabei zusammengekommen ist, war beeindruckend und erschreckend zugleich: Mehrere Säcke habe man mit Metall, Bauschutt, Dosen, Flaschen, Schrauben und Nägeln, Plastik und noch einigem mehr füllen können, erklärte Leiterin Irina Mayr, die den Anlass organisiert hat, anschliessend. Auch ein alter, mit Zement gefüllter Autoreifen, ein Baurohr aus Plastik und ein Metallgitter wurden gefunden. Und tatsächlich habe man nicht lange suchen müssen, um diese Abfälle zu finden, die seien nämlich überall herumgelegen. Die Abfälle seien im Umkreis von lediglich rund 100 Metern gefunden worden. Besonders mühsam habe sich das Einsammeln von Kleinteilen wie Schrauben oder Nägeln gestaltet, sagte Irina Mayr. «Da hätten wir noch ewig weitermachen können, die Birs war voll davon.» Plastikteile habe man erstaunlich wenig gefunden, das grosse Problem seien Dosen und Flaschen, die vermutlich am idyllischen Birsufer konsumiert und anschliessend achtlos in die Uferböschung geschmissen worden ­seien. «Das ist für mich einfach unverständlich», spricht Mayr aus, was wohl viele denken.

Im Anschluss an die Sammelaktion, in der nach nur einer guten Stunde schon ein grosser Haufen Abfall zusammengetragen wurde, bastelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gruppen Skulpturen aus einigen der Fundsachen. Entstanden sind interessante, fantasievolle Stücke, die aus der Ferne betrachtet wie kleine Kunstwerke anmuten.

Die Objekte werden nun auch tatsächlich im Rahmen der Ausstellung «Die Birs — Lebensader einer Region» im Museum Laufental ­ausgestellt. Bereits am Samstag waren sie auf dem Helyeplatz vor dem Museum zu ­sehen.

Dank Lilli Kuonen vom Museum Laufental, die mit dem Auto zur Hilfe kam, wurde der übrige, teilweise sehr schwere Abfall fachgerecht entsorgt. Die Altmetallstücke nahm der Künstler Paul Stadler dankend entgegen.

Im Juna Laufental sind alle herzlich willkommen

Der Jugendnaturschutz Laufental ist eine von vielen Jugendgruppen von Pro Natura, einer grossen Schweizer Naturschutzorganisation. In der Schweiz gibt es ungefähr 30 Jugendnaturschutzgruppen, die in der Umweltbildung tätig sind. Seit 1988 organisiert der Juna Laufental jeden zweiten bis dritten Samstag (ausgenommen in den Ferien) für Kinder von 8 bis 14 Jahren einen Anlass sowie zwei bis drei Mal im Jahr ein mehrtägiges Lager.

Wer Lust hat, mitzumachen, könne auch ganz spontan an einen Anlass vorbeikommen, sagt Irina Mayr. Das Programm ist unter www.juna-laufental.ch zu finden. Die Anlässe seien grundsätzlich kostenlos. Bei regel­mässiger Teilnahme werde jedoch eine Mitgliedschaft bei Pro Natura erwartet.

Der nächste Anlass findet am 17. September statt. Es gibt einen Tag der offenen Tür — die perfekte Gelegenheit also, um den Juna Laufental kennenzulernen. Die Infos zu diesem Anlass werden bald auf der Website veröffentlicht.

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