Ein exquisites Cello-Feuerwerk
Am Montag spielten Sol Gabetta und Kristian Bezuidenhout im Rahmen der Kammerkonzerte Laufen in der St. Katharinenkirche ein Programm für Violoncello und Klavier von Schumann, Brahms und Mendelssohn.

In der ersten Reihe links sassen vier junge Celloschülerinnen und sahen gebannt der Cellistin Sol Gabetta zu. Zuerst begrüsste Musikschulleiter Lucas Rössner die Anwesenden. Sol Gabetta und der Pianist Kristian Bezuidenhout hatten eine exquisite Abfolge von romantischen Stücken ausgewählt. Sol Gabetta bewies einmal mehr ihre technische Bravour, ihre musikalische Hingabe und das tiefe Verständnis für die Celloliteratur. Mit ihrem bestimmten Strich, tragendem Legato, dem warmen Timbre ihres Instruments und mit eleganten Phrasierungen zog sie das aufmerksame Publikum in ihren Bann. Bezuidenhout leistete dazu einen gleichwertigen Part auf dem Flügel: Dynamisch differenziert, kraftvoll und perlend gestaltete sich sein Spiel. Zuerst erklangen Robert Schumanns Fantasiestücke für Violoncello und Klavier op. 73 von 1849. Die drei Stücke spiegelten die Innerlichkeit des Komponisten wider, welche die beiden Musizierenden in perfekt abgestimmtem Zusammenspiel zum Ausdruck brachten. Die Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 F-Dur op. 99 ist in allen vier Sätzen mit Allegro überschrieben. Sie beginnt kraftvoll über einem stürmischen Klangteppich. Mit dem Thema kommt ein Zug ins Schwärmerische in den ersten Satz. Das Allegro affettuoso ist im Grunde ein Adagio, das mit Pizzicati beginnt, denen eine melancholische Cellokantilene folgt; der Satz ist ein Zwiegespräch zwischen dem warmen Celloklang und dem Klavier. Das Allegro passionato lässt sich als Scherzo interpretieren, das erregt mit unbändigen Triolen im Hauptteil daherkommt, wogegen das Cellolied von Klavier-Arpeggien begleitet wird. Das Finale, mit Allegro molto überschrieben, beginnt lieblicher und endet mit einem jubelnden Ausbruch. Gabetta und Bezuidenhout interpretierten dieses grossartige Werk von Brahms vorbildlich.
Krönender Abschluss
Felix Mendelssohns Cellosonate D-Dur, op. 58 beginnt mit einem sich aufschwingenden Allegro assai vivace. Hier entfaltet sich die ganze Genialität von Mendelssohns kammermusikalischem Schaffen. Im Allegretto scherzando geht das Pizzicato fast unmerklich in das Bogenspiel zurück. Der Satz enthält geisterhafte Passagen und eine schnelle Jagd durch die Dunkelheit. Das Adagio beginnt mit einem Choral aus arpeggierten Akkorden. Darauf setzt das Cello mit einem schmerzlichen Gesang in e-Moll ein. Die Bearbeitung dieses schönen Satzes wurde 1909 in New York als «Midnight» verkauft; Mendelssohn hätte sich wohl im Grab umgedreht! Das Molto Allegro e vivace ist mit seinen virtuosen Stellen für die Ausführenden eine Herausforderung, die sie aber mit Bravour meisterten. Grosser Applaus. Als Zugabe wurde eine Etüde von Frédéric Chopin gespielt.