Ein Blick hinter die Bühne

Dank des Vereins Kulturforum Laufen sind im Alte Schlachthuus ­Berühmtheiten wie Sina oder Rob Spence zu ­geniessen. Meistens sind die Künstlerinnen und Künstler unkompliziert — jedoch nicht immer.

Organisieren die Veranstaltungen im Alte Schlachthuus: (v.l.) Ruth Hürlimann, Camille Büsser, Annemarie Otth, Mascha Neuenschwander, Martin Kofmel, Agathe Christ, Yvonne Neuenschwander, Jeanette Büsser und Elisabeth Bauer. Foto: zvg
Organisieren die Veranstaltungen im Alte Schlachthuus: (v.l.) Ruth Hürlimann, Camille Büsser, Annemarie Otth, Mascha Neuenschwander, Martin Kofmel, Agathe Christ, Yvonne Neuenschwander, Jeanette Büsser und Elisabeth Bauer. Foto: zvg

«Ein Bügeleisen, einen bestimmten Weisswein, spezielles Mineralwasser und einen Safe verlangte das Management der Acapickels. Vor Ort waren die vier ­Komikerinnen dann aber völlig unkompliziert», erinnert sich Yvonne Neuenschwander. Seit über 30 Jahren ist sie Mitglied in der Gruppe «Veranstaltung» des Vereins Kulturforum Laufen. Dank dieses freiwilligen Engagements kam sie schon mit zahlreichen Kunstschaffenden in Kontakt. «Ich bin stolz, dass ich etwas zum kulturellen Angebot der Region ­beitragen kann», bekräftigt sie ihren ­Einsatz. Sie ist nicht die Einzige, die auf eine solch lange Zeit zurückschauen kann. Auch Martin Kofmel und Camille Büsser engagieren sich seit mehr als drei Jahrzehnten für das kulturelle Leben in Laufen. «Es macht Freude, hinter die Bühne zu blicken, zu sehen, was dort passiert, die Künstlerinnen und Künstler persönlich kennenzulernen und Newcomer zu entdecken», erzählt Büsser. Er erinnert sich an Ursus und Nadeschkin, die vor 30 Jahren ihre ersten Auftritte vor knapp zehn Personen — damals noch im Brauereikeller — bestritten. Inzwischen würden sie nicht mehr in Laufen auftreten, der Saal ist heute viel zu klein für das berühmte Komikerduo, so Büsser.

Eine Gemüsesuppe für Anaconda

Zehn Personen sind für das Programm und die Auftritte der Komiker, Musikerinnen und Kabarettisten im Alte Schlachthuus zuständig. «Wir würden uns freuen, wenn noch ein bis zwei weitere Personen unsere Gruppe bereichern würden», sagt Büsser. Der Aufwand sei nicht so gross. Jede Person organisiere pro Jahr ein bis zwei Veranstaltungen. Dazu gehöre, den Vertrag zu erstellen, den Anlass zu organisieren und die Betreuung der Kunstschaffenden vor und nach dem Auftritt. «Dabei entstehen tolle Kontakte», schwärmt Ruth Hürlimann. Für Endo Anaconda, der im Januar dieses Jahres noch in Laufen aufgetreten war, hatte sie 2018 zu Hause die gewünschte Gemüsesuppe gekocht. «Er war aber anspruchslos und gesprächig», erinnert sich Hürlimann an den kürzlich verstorbenen Sänger. Allgemein seien die Künstlerinnen und Künstler sehr offen und würden gerne nach Laufen kommen. Büsser erzählt von Massimo Rocci, der jeweils bis zur letzten Minute vor dem Auftritt an der Bar im Bistro sitzen blieb, und Ruth Hürlimann erinnert sich an Patti Basler, die nach dem Auftritt noch lange nicht nach Hause gehen wollte. «Wer in unserer Gruppe mitmacht, darf alle Veranstaltungen gratis besuchen», preist Neuenschwander den Vorteil des Engagements an.

Besuch der Kleinkunstbörse

Nebst rund fünf Sitzungen im Jahr ­besucht die Gruppe die Kleinkunstbörse in Thun, um Ideen fürs Programm zu finden. Das Programm soll einen breiten Mix berühmter, noch unbekannter und auch regionaler Künstler beinhalten. Als Highlight stehen in der kommenden ­Saison zum Beispiel Mike Müller, Linard Bardill, der in Kennerkreisen bekannte und aufstrebende Bluesmusiker Flo Bauer oder die irischen Folk singende Sareena Overwater auf dem Programm. Wer gerne bei der Gruppe mitmachen möchte, darf direkt ein Mitglied ansprechen oder sich per E-Mail bei Ruth Hürlimann melden (veranstaltung@kfl.ch).

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