Düstere finanzielle Aussichten
Die Rechnung 2020 schliesst mit einem Verlust von gut 2,6 Millionen Franken ab. Budgetiert waren deutlich weniger. Und auch die Zukunft sieht nicht rosig aus.
Es gebe wohl schönere Dinge, als die Rechnung 2020 der Stadt Laufen zu präsentieren, sagte Stadtpräsident Pascal Bolliger zu Beginn seiner Erläuterungen zur aktuellen finanziellen Lage.
Zu präsentieren hatte Bolliger im Namen des Stadtrats in der Tat einen schmerzhaften Brocken, nämlich einen Verlust von gut 2612683 Franken, was gegenüber dem Budget eine Ergebnisverschlechterung um 2132309 Franken sei, wie er weiter ausführte. Dabei hätten sich insbesondere bei der Bildung und der Gesundheit sowie bei der Sozialen Sicherheit Mehrkosten von rund einer halben Million Franken ergeben.
Diese Aufgaben seien stark durch die übergeordnete Gesetzgebung reguliert und liessen sich durch den Stadtrat kaum beeinflussen, führte Pascal Bolliger weiter aus.
Noch stärker als durch die Mehrkosten werde der Finanzhaushalt jedoch durch Mindererträge bei den Steuern beeinflusst. Insgesamt würden die Steuererträge um rund 1,147 Mio. Franken von den budgetierten Steuererträgen abweichen, bei den Einkommens- und Vermögenssteuern um rund 0,393 Mio. Franken.
Weit einschneidender sei jedoch der Rückgang bei den juristischen Unternehmenssteuern. Gegenüber dem Budget resultierte dort ein Minderertrag von rund 0,771 Mio. Franken. Der Stadtrat begründet dies mit der wohl etwas zu optimistischen Haltung einzelner Unternehmen, welche vor der Erstellung des Budgets bezüglich ihrer Unternehmens-situation befragt worden waren.
Nicht zuletzt hätte auch die Pandemie den Finanzhaushalt der Stadt beeinflusst, beziffern könne man dies aber nicht.
Nach Verlustverrechnung weist die Stadt Laufen ein Eigenkapital von rund 6438598 Franken aus. Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf 2673170 Franken und führen zu einem Vermögenszuwachs in der Bilanz. Bolliger schloss mit den Worten, dass man in der Vergangenheit dank Landverkäufen und ausserordentlicher Erträge Rechnungen besser hätte darlegen können, das sei dieses Jahr nicht der Fall gewesen. Das werde sich in den nächsten Jahren kaum bessern: Bildung und Soziales würden immer teurer und auch auf der Einnahmenseite verheisse die Zukunft nichts Gutes. Roland Stoffel, Präsident der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission GRPK legte dem Stadtrat erneut dringend nahe, ein formelles internes Kontrollsystem IKS einzuführen. Interne Prozesse könnten so verbessert und Fehler vermieden werden.
Die übrigen Traktanden gingen ohne weitere Wortmeldungen vonstatten. 16 Laufnerinnen und Laufner wurden unter Applaus eingebürgert und die Abrechnung des Verpflichtungskredits über 347712 Franken für die Umgestaltung des Pausenplatzes beim Schulhaus Serafin wurde genehmigt.
Die Versammlung, an welcher lediglich 41 Stimmberechtigte teilnahmen, ging schliesslich mit der Verabschiedung von Stadtverwalter Walter Ziltener zu Ende. Er wird Ende August nach knapp zehn Jahren in seiner Tätigkeit pensioniert.
An seine Stelle tritt Stadtrat Thomas Locher, welcher die Stelle im September antritt.