Doppelspurausbau: Jetzt geht es los

Nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten beginnt beim Doppelspurausbau in Duggingen und Grellingen eine erste entscheidende Phase. Es kommt zu mehreren Streckensperrungen.

Doppelspurausbau Grellingen–Duggingen: In Richtung Duggingen wird der Bahnübergang bei der Verzweigung geschlossen. Foto: Kenneth Nars
Doppelspurausbau Grellingen–Duggingen: In Richtung Duggingen wird der Bahnübergang bei der Verzweigung geschlossen. Foto: Kenneth Nars

Mit grosser Schaufel gräbt der Bagger den Hang zwischen Bahntrassee und Birs beim Bahnübergang Bahnweg in Duggingen ab. Viel Platz hat er dafür nicht, auch weil parallel zur Bahnlinie eine Gasleitung verläuft. Der Doppelspurausbau zwischen der Strassenunterführung Lätten in Duggingen und dem Chessiloch in Grellingen verlangt von den Planern und Bauarbeitern Präzisionsarbeit. Weil auf dem vier Kilometer langen Bahnabschnitt zwischen Waldhang und Birsufer so wenig Platz vorhanden ist, mussten die SBB gleich 13 kleinere und grössere Installationsplätze aufbauen. «Wenige grosse Installationsplätze sind nicht möglich», erklärte Gesamtprojektleiter Andreas Jäger am vergangenen Freitag bei einer Besichtigung vor Ort.

Bahntrasse wird verbreitert

Nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten, zu denen unter anderem Waldrodungen beim Bahnübergang Bahnweg in Duggingen und beim Chessiloch in Grellingen, Steinschlagnetze, ein 300 Meter langes Provisorium für Velo- und Fussgänger und ein provisorischer Bahnübergang auf Höhe Kraftwerk Moos für den Baustellenverkehr gehören, beginnen nun die «richtigen» Arbeiten zur Verbreiterung des Trassees. Dafür müssen sowohl in Richtung Hang Boden abgetragen und in Richtung Birs Stützmauern abgerissen und neu erstellt werden. «Das zweite Gleis wird nicht einfach neben das bestehende Gleis verlegt», erklärte Andreas Jäger. Damit der Ausbau auf eine Doppelspur platzmässig überhaupt möglich ist, wird das bestehende Gleis in Richtung Waldhang verschoben. An gewissen Stellen wird das zweite Gleis sogar auf dem heute genutzten Velo- und Spazierweg in Richtung Chessiloch verlaufen. Zum Teil wird die Bahnlinie begradigt. Der Doppelspurausbau auf dem vier Kilometer langen Abschnitt ist nötig, damit die Fernverkehrszüge zwischen Basel und Laufen besser kreuzen können. Dadurch wird der Halbstundentakt auf der Achse Basel–Laufen–Delsberg–Biel ab Ende 2025 erst möglich. In den letzten Wochen gab es schon mehrere Nachtsperrungen. In den kommenden Wochen folgen Gleissperrungen nachts und an acht Wochenenden.

Isaac Reber wegen Ersatzbussen optimistisch

Die Bauarbeiten tangieren aber nicht nur den SBB-Fahrplan, sie beeinflussen auch die Lebensqualität der Anwohnenden, gab Grellingens Gemeindepräsident Alex Hein zu bedenken. «Es gab vereinzelt Kritik. Aber die Probleme konnten immer direkt mit den Verantwortlichen gelöst werden.» Obwohl die Bevölkerung in Duggingen und Grellingen nur indirekt vom Bahnausbau profitieren wird, stünden die Grellingerinnen und Grellinger hinter dem Projekt, versicherte Alex Hein. Aus Sicherheits- und Platzgründen sind schon heute mehrere Fussgänger- und Velowege gesperrt. Provisorische Umleitungen und Umwege fordern von der Bevölkerung und Ausflüglern Geduld und Verständnis.

Die grösste Herausforderung wird die fünfmonatige Totalsperrung in zwei Jahren. Die SBB und der Kanton Baselland wollen mit Ersatzbussen den öffentlichen Verkehr durchs Laufental aufrechterhalten. Der Baselbieter Baudirektor Isaac Reber (Grüne) zeigte sich am Freitag ­wiederholt optimistisch, dass das Ersatzangebot trotz staugeplagter Strassenverbindung funktionieren wird. Wie das Konzept genau aussehen wird, stehe aber noch nicht fest. Reber machte aber auch klar: «Wenn man etwas verbessern will, muss man auch etwas in Kauf nehmen.»

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