Diskussion um Bahnunterführung
In Grellingen soll eine zeitgemässe Bahnunterführung realisiert werden, lautet der Wunsch aus der Bevölkerung.
Die SBB-Linie trennt das Dorf Grellingen — die Verkehrsteilnehmenden stehen immer wieder vor geschlossenen Barrieren. Es gibt eine Fussgängerunterführung, diese ist aber eng und nur über Treppen zu erreichen. Sie entspricht nicht den heutigen Anforderungen im Rahmen des Behindertengleichstellungsgesetzes. Einwohner machten den Gemeinderat auf das Problem aufmerksam und forderten ihn auf, Vorschläge für eine neue Unterführung auszuarbeiten. «Der Gemeinderat hat diesen Auftrag an der Gemeindeversammlung vom Juni nicht ordentlich traktandiert und gab zu verstehen, ein solches Bauwerk sei nicht realisierbar», resümiert Einwohner Christoph Angst. «Eine Gruppe von Einwohnern hat den Antrag im Rahmen des Paragrafen 68 des Gemeindegesetzes noch einmal eingereicht und verlangt vom Gemeinderat, der Idee eine echte Chance zu geben.»
Als Bau-Ingenieur hat Christoph Angst Erfahrung mit Bauwerken. «Ich bin den Fragen zum Projekt einer Unterführung auf den Grund gegangen. Dabei nahm ich mit den SBB, den kantonalen Stellen und einer Bauunternehmung Kontakt auf. Aus deren Antworten geht klar hervor, dass eine neue Unterführung zu vernünftigen Kosten machbar ist», stellt Angst klar. Diese Informationen macht er nun im Dorf publik. Dazu hat er ein ganzes Dossier angefertigt. «Ich habe von einem Ingenieurbüro eine Planskizze erstellen lassen — basierend auf den Geodaten des Kantons. Wenn man die neue Unterführung an der richtigen Stelle vornimmt, lässt sich eine Verbindung zwischen dem Dägenauerweg und dem Unteren Moosweg für Velofahrer und für Fussgänger realisieren — ohne Schwellen. Damit würde man auch ermöglichen, dass bei Notfällen ein Sanitätsfahrzeug passieren könnte, wenn die Barrieren geschlossen sind.»
Im Hinblick auf die geplante Taktverdichtung der SBB zwischen Basel und Laufen sei die Unterführung eine Notwendigkeit, meint Angst. Bei den Bauarbeiten könne man Kosten sparen, wenn diese in jener Zeit erfolgen, in welcher die SBB die fünfmonatige Totalsperrung zwischen Laufen und Aesch für den Doppelspurausbau vornimmt. Angst geht davon aus, dass die Unterführung für eine Million Franken zu machen wäre. «Der Kanton hatte ursprünglich Richtung Seewen eine Bahnüberführung ohne Barrieren geplant. Diese scheiterte am Widerstand des Landeigentümers. Einen Teil dieser eingesparten Gelder kann der Kanton nun in eine neue Unterführung investieren», meint Angst und betont: «Wir erwarten vom Gemeinderat, dass er sich dafür einsetzt. Deswegen werden wir an der Gemeindeversammlung beantragen, einen Betrag für das Projekt Unterführung in das Budget 2024 aufzunehmen».