Die Gemeinde Burg plant ihre Zukunft

«Die Naturschätze besser zur Geltung zu bringen», ist einer der Vorschläge aus dem Workshop, mit dem der Gemeinderat von Burg in Zusammen- arbeit mit der Bevölkerung die Eigenständigkeit der kleinen Gemeinde zu sichern versucht.

<em>Zukunftsgerichtet: </em>die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops. <em>Foto: Bea Asper</em>
<em>Zukunftsgerichtet: </em>die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops. <em>Foto: Bea Asper</em>

Der Gemeinderat der 270-Seelen-Gemeinde Burg sucht nach Zukunftslösungen. Die Einnahmen aus Steuern und Finanzausgleich reichen kaum mehr aus, um die Ausgaben der Gemeinde zu decken. Der Steuerfuss ist bereits überdurchschnittlich hoch und wirkt sich negativ auf die Standortattraktivität aus. Ausserdem ist der Anteil jener Einwohnerinnen und Einwohner, welche altersbedingt nicht erwerbstätig sind, relativ hoch. Ohne neue Steuerzahler wird der Gemeinde irgendwann das Geld ausgehen, und es drohen ihr Zwangsmassnahmen durch den Kanton, wobei aus geografischer Sicht ein Zusammenschluss mit einer anderen Baselbieter Gemeinde weit entfernt ist. Einsparungen hat man bereits vorgenommen. Die Schule wurde nach Metzerlen-Mariastein ausgelagert (ein interkantonaler Sonderfall), und die Verwaltung und die Behörden sind auf das Minimum reduziert worden. Alle Aufgaben der Einwohnerdienste lasten auf der Gemeindeschreiberin und dem Gemeinderat. Es gibt keine Baukommission, nur noch eine Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission. Die Finanzverwaltung wird durch eine Treuhandfirma erfüllt. Politisch ist die Gemeinde autonom. «Noch ist der Handlungsspielraum gegeben, die Zukunft selber zu bestimmen», sagt Gemeindepräsident Dieter Merz. Er hat zusammen mit seinen Ratskollegen die Bevölkerung aufgefordert, sich Gedanken zur Zukunft ihrer Wohngemeinde zu machen. Dabei gibt er zu verstehen, dass nicht ein quantitatives Wachstum der Bevölkerungszahl das Ziel sei. Vielmehr möchte man durch gezielte Massnahmen qualitative Verbesserungen erreichen, die sich auf die Entwicklung der Gemeinde positiv auswirken.

Wie diese Ideen aussehen, versucht man derzeit in öffentlichen Workshops zu erarbeiten. Im Sommer war der Faden aufgenommen worden, und letzten Samstag machte man sich nun an die Verflechtung. Es kristallisierte sich heraus, dass man die örtliche Abgeschiedenheit als Erholungsort positiv in Szene setzen sollte, die einzelnen Naturperlen zu einem Gesamtwerk verbinden und dies im Standortmarketing zur Geltung bringen soll. Als Ziel vereinbarte man die Erarbeitung eines Leitbildes «Zukunftsvision». Darin sollen auch die Fragen zu Baulandreserven und welche Optionen diese bieten, detailliert angeschaut und die Schlüsse daraus gezogen werden. Die strategische Umsetzung des Leitbildes würde dann zu einem der Legislaturziele des Gemeinderates werden.

Zum weiteren Vorgehen wurde vereinbart, dass Gemeinderat und Gemeindeschreiberin einen Fragebogen zusammenstellen, der an alle Haushaltungen verteilt werden soll. Dabei ist die Option vorgesehen, die Antworten und die Vorschläge auch in einem persönlichen Gespräch mit Behördenmitgliedern zu erarbeiten. «Diesen Aufwand ist es uns wert», war das Fazit aus dem Workshop. Das nächste Treffen ist – nach der Auswertung der Fragebögen – für März 2020 vorgesehen.

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