Der neue Standort ist festgelegt
Noch kann der Notfall im Spital Laufen aufgesucht werden. Ebenso werden im Gebäude Medizinaltechnik, Sprechstunden, Therapien und Beratungen angeboten. In einem Jahr wird das gesamte Angebot zentral im Birs Center stationiert sein.
Seit dem 1. Januar ist das Spital Laufen offiziell ein «Ambulantes Zentrum». Stationär befinden sich im Moment nur noch zwei Patienten in der Klinik für Schmerztherapie. Im Lauf des ersten Halbjahres wird diese Klinik ins Spital Bruderholz wechseln. «Die Ablösung in ein ambulantes Zentrum findet schon seit einem Jahr statt. Auch bieten die Kliniken des Kantonsspitals Baselland (KSBL) in Laufen schon länger ein breites Spektrum an Sprechstunden an. Sukzessiv wird das Spezialangebot weiter ausgebaut», erzählt Anita Kuoni, Mediensprecherin des KSBL. Zurzeit arbeiten beim Standort in Laufen auf dem Notfall, im Ambulatorium mit Diagnostik und Therapien, am Empfang, in der Reinigung, Gastronomie und Technischem Dienst 55 Personen, was ca. 45 Vollzeitstellen entspricht.
In einem Jahr wird das Angebot ins Birs Center Laufen verlegt. Zusammen mit Medbase eröffnet das KSBL an zentraler Lage das «Regionale Gesundheitszentrum Laufen». «Dank Wegzug der EGK-Gesundheitskasse Mitte 2021 werden im 1. und 2. Obergeschoss Flächen frei, die sich für das Gesundheitszentrum optimal eignen», so Kuoni. Der Standort liegt nahe beim Bahnhof, verfügt über genügend Parkplätze und gewährleistet die direkte Zufahrt für die Rettungsdienste.
«Mit dem Gesundheitszentrum liegen wir voll im Trend», sagt Jörg Leuppi, Chief Medical Officer CMO und Chefarzt der Medizinischen Uniklinik KSBL. «Es findet eine rasante Entwicklung von stationären zu ambulanten Behandlungen statt.» Gerade mit Blick auf den Mangel an Hausärzten — das Durchschnittsalter liegt im Baselbiet bei 55 Jahren — biete ein Gesundheitszentrum ein gutes Grundversorgungsangebot. «Hausärzte sind nicht mehr wie früher rund um die Uhr erreichbar und arbeiten oft in Teilzeit. Zu beobachten ist deshalb eine Zunahme von Gruppenpraxen. Das Modell Gesundheitszentrum ist eine Chance. Dank den verschiedenen Spezialisten vor Ort ist interdisziplinäres Arbeiten vermehrt möglich, was den Patienten zugutekommt», ist Leuppi überzeugt.
Die Zuweisung zum Spezialisten findet üblicherweise über den Hausarzt statt. Aber auch eine Direktanmeldung ist möglich. «Oft kann einiges vor Ort abgeklärt und behandelt werden», erklärt Leuppi. Zum Beispiel werden die Sprechstunden der Urologie, Chirurgie oder Orthopädie bereits jetzt intensiv genutzt. Ein Abbau des Angebots werde bestimmt nicht stattfinden. Ist eine stationäre Behandlung notwendig, werde der Bevölkerung bei Bedarf mit den beiden Spitälern in Liestal und Bruderholz eine optimale Versorgung geboten. «Die Menschen wollen die maximal beste Behandlung, der Ort spielt eine untergeordnete Rolle.» Gerade auch mit Gedanken an COVID-Patienten erklärt Leuppi, dass in der Geschichte des Spitals Laufen nie eine Intensivstation vorhanden war. Beatmungspflichtige Fälle wurden immer in ein anderes Spital verlegt.
Notfallversorgung
Rund um die Uhr ist weiterhin der Notfall geöffnet. Neben Assistenzärzten und Pflegefachkräften ist tagsüber immer ein Kaderarzt im Notfall in Laufen im Einsatz. Dank der Medizindiagnositk können wichtige Untersuchungen direkt vorgenommen werden. «Bei lebensbedrohlichen Fällen soll jedoch immer die 144 angerufen werden. Dort wird entschieden, welches der richtige Ort für die Behandlung ist. Bei Kindern ist grundsätzlich das Kinderspital beider Basel für den Notfall zuständig. Kleinere Verletzungen können aber durchaus auch in Laufen begutachtet und behandelt werden», führt Leuppi weiter aus.