Der Maler als Spieler und Träumer
Dieser Künstler braucht einem kunstaffinen Publikum kaum vorgestellt zu werden. Seine neue Ausstellung in der Galerie Alts Schlachthuus beweist einmal mehr: Bernhard Hasenböhler bringt seine inneren Bilder perfekt auf die Leinwand.
Stammen diese Bilder von ein und demselben Künstler, oder präsentiert da die Galerie Alts Schlachthuus eine Gruppenausstellung? Es ist die Vielseitigkeit eines Künstlers, der sich in all den Jahren seines Schaffens – seit 1969 ist der gelernte Vergolder erfolgreich als Kunstmaler unterwegs – einen Stil angeeignet hat, der diese Frage durchaus zulässt. Da sind einerseits die abstrakten Grossformate «Erdbeerenesser» oder «Totentanz», welche dem Titel nur schwer zuzuordnen sind, während andere, meist kleinere Exponate, ganz konkrete Eindrücke vermitteln. Beim näheren Betrachten – und Hasenböhlers Kunst lässt einen Schnelldurchlauf nicht zu – klärt sich die anfängliche Unsicherheit wie von alleine: Die Handschrift des in Therwil geborenen und in Nuglar lebenden Künstlers ist sowohl in abstrakten, wie in naturalistischen Inhalten unverkennbar. Auch Professor Peter André Bloch, Kunstexperte und Germanist, den eine jahrelange Zusammenarbeit mit dem Künstler verbindet, wies in seiner Ansprache anlässlich der Vernissage vom letzten Freitag auf die Vielfältigkeit eines bescheidenen aber hochbegabten Kunstschaffenden hin. Einer, der es ausnehmend gut versteht, seine Inspirationen, seine Eindrücke, seine Träume mit Bleistift, Spachtel und Pinsel auf Papier, respektive auf Leinwand zu bringen. «Bärni», der Spieler, der gerne pröbelt, bastelt, zusammenstellt und sich mit Farben, Formen, Dimensionen und Perspektiven auseinandersetzt», charakterisierte Bloch seinen Freund und unterliess es nicht, seine lobenden Attribute anhand einiger präsentierten Werke zu dokumentieren. Bernhard Hasenböhler zeigt in der Galerie Alts Schlachthuus nicht weniger als 64 Werke. Die Meisten davon neueren Datums. Einige etwas ältere Grossformate, wie beispielsweise das «Heugras» von 1990, werten die vielfältige Ausstellung auf und lassen die konsequente und logische Weiterentwicklung eines unverkennbaren Malstils des 72-jährigen Künstlers verfolgen.