Buttersäure-Attacken auf UBS
In Liestal und Laufen wurden in der Nacht auf Montag zwei Stinkbomben in Bankfilialen platziert.
Bereits am Morgen stellten die beiden Redaktorinnen des «Wochenblatts» auf dem Weg zur Redaktion in der Liegenschaft an der Hauptstrasse 37, wo ebenfalls eine UBS-Filiale beheimatet ist, im Treppenhaus einen eigenartigen Geruch fest. Es stank nach einem Gemisch aus Erbrochenem und faulen Eiern. Am Nachmittag alarmierten die UBS-Angestellten die Polizei.
In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden auf zwei UBS-Filialen im Baselbiet Buttersäure-Attacken verübt. Es handelt sich um die Filiale in Liestal an der Rheinstrasse und auf diejenige in Laufen an der Hauptstrasse.
Weniger Buttersäure als in Liestal, aber am gleichen Tag verübt
Ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen sei nicht auszuschliessen, sagt Adrian Gaugler, Sprecher der Baselbieter Polizei. Buttersäure ist extrem geruchsintensiv und kann daher rasch Übelkeit hervorrufen. Abgesehen von der Geruchsbelästigung ist der Stoff ätzend, aber grösstenteils ungefährlich. Verletzte gab es keine.
Aufgeboten wurden Dispositive der Chemiewehr, des Feuerwehrinspektorats, der Polizei, der Sanität und der Industriefeuerwehr Region Basel. Vor den Orten des Geschehens befand sich also jeweils ein ansehnlicher Wagenpark.
Motiv noch unklar, Zeugen gesucht
Das Dispositiv habe aber rasch wieder heruntergefahren werden können, wie Polizeisprecher Gaugler sagt. Der Stoff wurde jeweils neutralisiert und die Bankfilialen waren danach wieder begehbar. In Liestal wurde bereits in den frühen Morgenstunden alarmiert, in Laufen erst am Nachmittag. Zudem dürfte es sich nach ersten Erkenntnissen in Laufen um eine geringere Menge des Stoffs gehandelt haben als in Liestal. Das Motiv für die Attacken ist unklar.
Derzeit werden die Video-Aufzeichnungen ausgewertet und die Polizei sucht Zeugen: Personen, die in den entsprechenden Gebieten «sachdienliche Wahrnehmungen» gemacht haben wie Personen, Geräusche, Fahrzeuge und ähnliches, werden gebeten, sich bei der Einsatzleitzentrale der Polizei Basel-Landschaft in Liestal zu melden.
Backoffices der UBS waren nicht betroffen
Auf Anfrage äusserte sich UBS Schweiz am Montag mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht vertieft zu den Vorfällen im Baselbiet. Man habe allerdings keine Kenntnis von weiteren betroffenen Filialen. Sobald die Reinigung vollzogen war, nahmen die Filialen im Kundenbereich ihren Dienst wieder auf. Die Backoffices seien von der Attacke nicht betroffen gewesen.