Blues in mittelalterlicher Ambiente
Ein lauer Sommerabend, etwas zu essen und zu trinken, viele bekannte Gesichter, und vor allem gute Musik — was will man mehr? Die 15. Ausgabe vom Stedtli-Blues war ein voller Erfolg.
Bereits um 19 Uhr waren die Bänke auf dem Helyeplatz rammelvoll. Am Thai-Essensstand bildete sich eine lange Schlange von Hungrigen, das Bier floss aus den Zapfhähnen und die Schweizerband More Cash sorgte von Anfang an mit bekannten Melodien von Johnny Cash für eine lockere Stimmung. Am letzten Samstag hatte das fünfköpfige OK vom Stedtli-Blues Laufen zusammen mit zahlreichen Helferinnen und Helfern den idyllischen Platz bei der Katharinenkirche in ein Open Air verwandelt.
Zweimal drei Zugaben
Nach der Schweizerband betraten die Amerikaner die Bühne und zeigten Power — nicht nur mit der mächtigen Erscheinung vom Sänger Jeff Taylor. «Ich musste ihn mit dem Auto vom Central, wo alle unsere Gäste jeweils übernachten, abholen und hierherfahren», erzählt OK-Mitglied Felix Stähli. Auf der Bühne zeigte der Sänger aber keine Konditionsschwierigkeiten. Die Altered Five Blues Band bewies, dass Blues nicht nur melancholisch, sondern ziemlich rockig und bombastisch daherkommen kann. Schon bald rissen die Musiker das Publikum mit ihrem Sound mit und animierten einige zum Mittanzen. Dreimal stemmte sich der Sänger, gefolgt vom Gitarristen, dem Schlagzeuger, dem Keyboarder und Bassisten auf die Bühne und gab eine Zugabe. Das Konzert in Laufen war der letzte Auftritt ihrer Europatournee.
Um 23 Uhr folgte mit Barrence Whitfield & The Savages die letzte Band des Abends. Als eine heisse Mischung aus Blues, Rythm & Blues, Soul und Rock, abgeschmeckt mit einer Prise Garage und Punk wurden die Bostoner angekündigt. Und doch spielten sie die bluesigste Musik des Abends. Der Sänger Barrence Whitfield überzeugte mit seiner warmen Soulstimme und liess dazwischen immer wieder hohe Töne erklingen. Der Gitarrist zeigte mit einigen Solis sein Können und für den guten bluesigen Groove sorgte Tom Quartulli mit seinem Saxofon. Auch wenn der Helyeplatz sich kurz nach Mitternacht langsam lichtete, liessen es sich die fünf Musiker nicht nehmen, noch drei Zugaben zu spielen und damit ihre Freude an diesem mittelalterlichen, atmosphärischen Ort zum Ausdruck zu bringen.
«Ich bin absolut zufrieden. Der Anlass war wieder ein voller Erfolg», freute sich Organisator Martin Thomann. Stählin stimmte dem bei: «Es ist immer etwas chaotisch, wenn man alles an nur einem Tag aufstellen muss. Das Ergebnis ist aber einfach toll.» Tatsächlich musste alles bereits um 15 Uhr bereit sein, denn am Nachmittag durften Schülerinnen und Schüler der Musikschule Laufental-Thierstein ihr Talent präsentieren.