Bereit für die grosse Sause
Die Absage der letzten Fasnacht schmerzte insbesondere die Aktiven. Es ist daher verständlich, dass hüben wie drüben versucht wird, nächstes Jahr so etwas wie Fasnacht stattfinden zu lassen. Das Wochenblatt hat nachgefragt.
Ein, zwei oder gar drei Tage Ausnahmezustand. Umzüge, buntes Treiben, gemeinsam musizieren, festen, tanzen, lachen — das ist Fasnacht. Doch auch für die Ausgabe im nächsten Jahr sind die Aussichten ungewiss. Das Virus setzt uns allen weiterhin Grenzen und wird den Aktiven möglicherweise auch im 2022 einen völlig unbeschwerten Fasnachtsjahrgang vermiesen. Im Gegensatz zum letzten Jahr dürften — Stand heute — aber dennoch einige fasnächtliche Aktivitäten möglich sein.
Vorsichtige Planung in Laufen
«Im Hintergrund läuft einiges», sagt zum Beispiel der Präsident des Laufner Fasnachtskomitees Beat Jermann. Man sei bereits mit den Cliquen zusammengesessen und habe Ideen gesammelt, wie eine Fasnacht 2022 aussehen könnte. «Wir wollten dabei auch herausfinden, wozu die Cliquen bereit sind und wie sie ihren Beitrag zu einer allenfalls speziellen Fasnacht leisten können und wollen», erklärt er weiter. Auch mit den Verantwortlichen der Stadt Laufen habe man sich getroffen und die Möglichkeiten ausgelotet. «Klar ist, dass die Vorgaben vom Kanton kommen und wir da kaum Handlungsspielraum haben. So wie es jetzt aussieht, können Grossanlässe im Freien nur mit einer Zertifikatspflicht stattfinden. Das Stedtli können wir nicht einzäunen, wir prüfen aber Alternativen», versichert Jermann. Im Raum stehe beispielsweise ein abgesperrtes Fasnachtsgelände auf dem Brandplatz an der Wahlenstrasse. Dies sei aber insbesondere mit hohen Sicherheitskosten verbunden, gibt er zu bedenken. Ende November folge eine weitere Sitzung mit den Vereinen, dann müsse man auf jeden Fall konkreter werden, denn die Zeit dränge.
Auf jeden Fall wird es für die Fasnacht 2022 eine Laufner Plakette geben. Man werde diese aber in kleinerer Auflage und auf Vorbestellung, voraussichtlich im Januar, herausgeben. Beat Jermann appelliert an die Aktiven durchzuhalten. «Wir hoffen sehr, dass die Vereine nicht auseinanderbrechen. Die Gefahr, dass Nachwuchs abspringt oder ältere Mitglieder eine Clique verlassen, ist definitiv da.»
Strassenfasnacht ohne Umzug
«Wir machen auf jeden Fall Fasnacht», sagt Christina Gschwind vom Fasnachtskomitee Hofstetten-Flüh. «Zuerst glaubten wir auch noch daran, einen Umzug durchführen zu können. Aber obwohl wir eine kleinere Gemeinde sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die erlaubte Maximalzahl von Leuten nicht überschritten wird. Einen Umzug wird es darum wohl nicht geben, so wie die Covid-Zahlen momentan aussehen», bedauert Gschwind.
Man habe sich darum dazu entschlossen, am Samstag eine Strassenfasnacht mit anschliessendem Fest durchzuführen. «Dafür werden wir einen Teil des alten Dorfteils absperren und Zutritt nur mit Zertifikat gewähren.» Geplant sei auch ein Guggenkonzert mit auswärtigen Guggenmusiken. Man sei sich bewusst, dass Hofstetten hier über eine gute Ausgangslage verfüge, da die Gemeinde nicht so gross ist. Dass die Fasnacht neu am Samstag stattfinden soll, sei bereits zuvor beschlossene Sache gewesen. «Die Leute nehmen für die Fasnacht nicht unbedingt frei, darum ist der Samstag der bessere Tag. Es ermöglicht unseren Vereinen ausserdem die Teilnahme an anderen Umzügen, welche am Sonntag stattfinden. Bei allen Plänen, die bereits geschmiedet seien, sei man aber auch auf die Mithilfe der Vereine angewiesen, welche beispielsweise ein Bierzelt oder eine Bar betreiben könnten. Am Montag sei schliesslich auch ein Kinderumzug mit anschliessendem Fest in der Halle geplant. Auch hier müsse mit Zertifikat gearbeitet werden, anders gehe es nicht, sagt Gschwind. Und: Auch eine Plakette wird es in Hofstetten geben.
Optimistisches Breitenbach
«Eine Absage ist für uns momentan genauso kein Thema wie eine Fasnacht light» sagt Claudio Spaar, Präsident des Hirzebacher Fasnachtskomitees bestimmt. «Bleiben die Vorgaben so, wie sie jetzt sind, können wir eine ganz normale Fasnacht durchführen, schliesslich soll die Zertifikatspflicht am 24. Januar 2022 fallen.» Auch die Gemeinde stehe hinter diesem Entschluss. Man plane darum die Durchführung der kompletten Fasnacht von der «Chesslete» über die Kinderfasnacht und das Guggekonzert bis zum Umzug am Samstag. Die Putzmaschinen würden reserviert und der Verkehrsdienst provisorisch aufgeboten, zeigt sich Spaar zuversichtlich. Auch eine Plakette sei selbstverständlich in Arbeit. Sollten die Zahlen weiter steigen und die Zertifikatspflicht weitergeführt werden, habe man aber auf jeden Fall einen Plan B. «In diesem Fall würden wir alle Veranstaltungen mit Zertifikatspflicht durchführen — mit Ausnahme des Umzugs, welcher unter diesen Umständen abgesagt werden müsste.
Alle drei angefragten Fasnachtskomitees sind sich also einig, dass die Fasnacht in irgendeiner Form stattfinden soll. Und — da pflichten Laufen und Hofstetten den Breitenbachern zu — sollte es möglich sein, eine normale Fasnacht durchzuführen, wären alle bereit, zu reagieren und auch kurzfristig Umzüge zu organisieren.