«Barbie meets Charles»
Vermutlich zum letzten Mal starteten die 47 Formationen traditionsgemäss beim Birs Center zum Laufner Fasnachtsumzug. Das neue Gesundheitszentrum, das in wenigen Tagen dort öffnet, dürfte das Komitee dazu bewegen, einen neuen Sammlungsplatz für den grössten Umzug der Region zu suchen.
Das aber ist Zukunftsmusik und Kaffeesatzlesen. Vorerst geniessen die 16 Guggen sowie die Pfluderi-Fäger-Clique als einzige Pfeifer- und Tambouren-Formation und sage und schreibe 28 Wagencliquen die Traditionsroute zwischen Birs Center Richtung Nadelöhr Obertor durch das Stedtli, um über die Naubrücke den zweiten Durchgang in Angriff zu nehmen. Ein Marathon für die Mitwirkenden, der sich aber unbedingt lohnt, wie die Tausenden von Zuschauenden zeigen. Für die Wagencliquen scheint es immer wieder eine echte Herausforderung zu sein, das Volumen ihrer Wagen so auszureizen, dass der Fahrer den nachfolgenden Applaus des Publikums redlich verdient hat, wenn er denn seine Karosse unversehrt durch das enge Törli gebracht hat. Das rund fünf Meter hohe Kreuz der Stedtlirueche beispielsweise, die mit ihrem Wagen als Beichtväter der katholischen Kirche missionieren, muss nur kurz ins Innere verschwinden, um danach wieder hochgezogen zu werden. Ähnliche Manöver mussten zahlreiche andere Wagencliquen — eine stattliche Zahl auch aus den umliegenden Gemeinden — meistern, bevor sie ihren Auftritt durch das Bad in der Menge vollumfänglich geniessen können.
Ein ausgezeichneter Jahrgang
Die Fasnacht 2024 lief unter dem Titel «Morgestreich, vorwärts, marsch» und dürfte als besonders guter Jahrgang in die Annalen der Laufner Fasnacht eingehen. Der im April letzten Jahres gegründete Fasnachts-Verein hat erstmals tatkräftig mitgewirkt und das junge zehnköpfige Fasnachts-Komitee unter Präsident Beat Nussbaumer bei der Organisation unterstützt. So war der Morgestreich am frühen Sonntagmorgen als Sternmarsch aus den Quartieren mit Ziel Rathausplatz ein voller Erfolg.
Auch der grosse Umzug, der am Fasnachtsdienstag wiederholt wurde, schien diesmal die Cliquen besonders animiert zu haben, sich möglichst prominent und originell in Szene zu setzen. Die jubilierenden Chläbber Pfludde — 50 Jahre hat die Gugge auf dem Buckel — durften am Sonntag den schier unendlich langen Tross anführen. Es folgten Wagen mit unterschiedlichen Themen aus der näheren — Spitaldebatte, Hochwasserschutz, Schwimmbad ... — und weiteren Umgebung — King Charles, Barbie, Klima ... Dazwischen, jeweils nach spätestens zwei Wagen, folgte eine Guggenformation, unter anderen die alteingesessenen Nasegrübler, Birsgugger, Agfrässeni oder Laufe Schränzer, die gewohnten Gäste aus Zwingen, Grellingen, Breitenbach und anderen Dörfern. Und ganz neu die Rosegarte Waggis aus dem gleichnamigen Seniorenzentrum im geschützten Wagen unter dem Motto «Mir rolle mit».