Aufbruch zum sanften Rock

Eine zukunftsträchtige Strategie schlugen die Kammerchöre Laufental-Thierstein und Rheinfelden ein und tummelten sich gewandt in der Popszene. Die junge Laufner-Band «Modularity» ergänzte als gewiefte Steigbügelhalterin.

<em>Gemeinsamer Auftritt: </em>Kammerchor Laufental-Thierstein und Kammerchor Rheinfelden (BRD). Foto: Jürg Jeanloz
<em>Gemeinsamer Auftritt: </em>Kammerchor Laufental-Thierstein und Kammerchor Rheinfelden (BRD). Foto: Jürg Jeanloz

Sing mal wieder», lautete der Aufruf des Kammerchors Laufental-Thierstein an die Gäste in der reformierten Kirche in Laufen. Dirigentin Katharina Haun gab mächtig Gas, schnipste mit den Fingern und trieb ihren Chor zu höchster Leidenschaft an. So macht Singen Spass, so lässt sich eben über den Wolken schweben. Und wie lautete das rotzfreche Stück mit den Prinzen? «Alles nur geklaut, gestohlen, gezogen und geraubt, ’Tschuldigung, das hab’ ich mir erlaubt».

Wie die Dirigentin betonte, habe der Chor für dieses Konzert den Pfad der Tugend verlassen und sich für leichtere und modernere Stücke entschieden. Ebenso habe der Kammerchor aus dem deutschen Rheinfelden sich dieser Strategie angeschlossen und mit ihnen ein gemeinsames Konzert eingeübt, das auch ennet der Grenze vorgetragen wird. Sie und ihr Dirigentenkollege Lukas Frank seien beide aus Österreich und hätten damit ihre Freundschaft vertieft. Und wie! Mit dem Welthit «Aux Champs Elisées» von Joe Dassin mit Keyboardbegleitung begeisterten die Rheinfelder an diesem Samstagabend das Publikum. Sie doppelten gleich mit den Gassenhauern «Blowin’ in the Wind» und «Hallelujah» nach, die für ältere Generationen immer noch die modernen Klassiker sind.

Intermezzo mit Jungband

Ein rockiges Intermezzo mit der vierköpfigen Laufner Jungband «Modularity» führte endgültig in die heutige Zeit und wurde wohlwollend von der Zuhörerschaft aufgenommen. Die beiden Chöre standen schliesslich gemeinsam zum Höhepunkt des Abends ein und sangen Lieder vorwiegend von den Beatles. Elvis Presleys «Can’t help Falling in Love» endete mit einem gewaltigen Schlussakkord, worauf die Bestseller «Michelle» und «Yesterday» vorgetragen wurden. Mitsummen war angesagt und liess bei manchem schöne Erinnerungen aufleben. Symbolisch verabschiedeten sich die beiden Chöre mit dem Evergreen «Komm gib mir deine Hand» vom Publikum dermassen eindrücklich, dass sie das Lied, von der Jungband «Modularity» wirkungsvoll begleitet, nochmals singen durften.

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