«Auf der CD verarbeite ich meine Geschichte»
Es ist nicht die erste CD, die Andy Küng veröffentlicht. Nach dem Gemeinschaftsprojekt «Nachtheueli», welches er mit Familie und Freunden verwirklicht hat, ist «Andy’s Musigwält — Örgeli, Farb und Pinselstrich» aber um einiges persönlicher.
Es gehe um nichts Geringeres als seine Wurzeln, sagt Andy Küng von seiner neuen CD «Andy’s Musigwält — Örgeli, Farb und Pinselstrich». Stolz hält er sein «fünftes Kind», wie der Familienvater selber sagt, in seinen Händen. Bereits «Nachtheueli» sei für ihn ein wichtiges Projekt gewesen. Aber bei seiner neuen CD gehe es um seine Welt. Entsprechend seien neun Tänze von ihm selbst komponiert worden — auf der ersten CD war es noch einer. Zwei weitere Tänze auf «Örgeli, Farb und Pinselstrich» steuerte Stefan Bühler bei. Weitere acht Kompositionen seien bestehende Stücke, vier davon stammen von Eugen Marti, Andy Küngs Mentor und Örgelilehrer. «Er wurde für mich mit den Jahren so etwas wie ein Grossvater», sagt Küng.
Stefan Bühler habe er bereits seit rund 25 Jahren auf dem Radar. Der Berneroberländer könne von der Musik leben und bereits früh wünschte sich Andy Küng, mit ihm dereinst eine CD aufnehmen zu können. Vor rund drei Jahren entschloss er sich, Stefan Bühler endlich anzurufen und eine Zusammenarbeit vorzuschlagen. Bühler sagte bereits beim ersten Gespräch zu, vertröstete ihn aber noch eine Weile, da er mit anderen Projekten beschäftigt war. Bei «Andy’s Musigwält» ebenfalls mit von der Partie sind Jrène Wallimann (Obwalden) und Kilian Steiner (Berner Oberland), welche beide ebenfalls sofort zugesagt hätten. Aus der Zusammenarbeit sei schliesslich eine Freundschaft entstanden. Die Übungswochenenden in Faulensee seien anstrengend gewesen. Andy Küng bezeichnet den kreativen Prozess rückblickend als ähnlich intensiv wie eine Schwangerschaft. «Man arbeitet rund ein Jahr auf etwas hin — und plötzlich ist es da.»
«Musik ist mein Leben»
Andy Küngs Interesse gilt heute den unterschiedlichsten Stilrichtungen der Schweizer Volksmusik. Traditionen zu bewahren sei ihm ein grosses Anliegen. Gerne mache er aber auch Abstecher zur irischen oder nordischen Volksmusik, was auf der CD «Nachtheueli» zum Ausdruck kam.
Das vorliegende Album führe nun aber wieder zurück zur traditionellen Volksmusik, zu Schwyzerörgelimusik im Berner Stil. «Vor allem führt es zu meiner ganz eigenen Musik, es sind zum grossen Teil meine Kompositionen und ich denke, dass meine Art zu komponieren, einzigartig ist.» Der Titel der CD «Örgeli, Farb und Pinselstrich» ist René Viani gewidmet, einem Schriftenmaler aus Allschwil, welcher in seiner Firma immer ein mit Farbe verschmiertes Schwyzerörgeli liegen hatte, um damit kreative Pausen zu füllen. Das Cover präsentiere sich sehr szenenuntypisch. «Es ist alles andere als traditionell, man kann es wohl genauso wenig einordnen wie mich selbst», analysiert Küng. Die Fotos entstanden im Schulhaus in Blauen, wo Andy Küngs Frau arbeitet. Geschossen hat sie Cédric Bloch, das Cover gestaltet hat Alessio Schnell.
Am kommenden Samstag wird Andy Küngs CD getauft. Ort: Restaurant-Clubhaus Nau, Schliffweg 5, Laufen. Konzertbeginn: 20 Uhr. Ebenfalls dabei ist die Formation Follchlore. Letzte Tickets und die CD sind bei Andy Küng unter Tel. 079 461 12 14 oder E-Mail andreas.kueng2@gmail.com erhältlich.