6000 Gläubige in sechs Pfarreien

Seit August 2020 besteht der Pastoralraum Laufental-Lützeltal mit einem gemeinsamen Seelsorgeteam.

Das Seelsorgeteam des Pastoralraums Laufental-Lützeltal: (v.l.) Alexander Mediger, Pater Paul Pottokaran, Christof Klingenbeck, Anne Budmer und Liliane Stebler. Foto: Thomas Immoos
Das Seelsorgeteam des Pastoralraums Laufental-Lützeltal: (v.l.) Alexander Mediger, Pater Paul Pottokaran, Christof Klingenbeck, Anne Budmer und Liliane Stebler. Foto: Thomas Immoos

Der Pastoralraum Laufental-Lützeltal ist ein Unikum: Neben den Laufentaler Kirchgemeinden Brislach, Laufen, Liesberg, Roggenburg und Wahlen gehören auch die Kirchgemeinden Ederswiler (Jura) und Kleinlützel (Solothurn) dazu. Allerdings bilden die Gemeinden Roggenburg und Ederswiler bereits seit langem eine Doppelpfarrei. Natürlich handelt es sich beim Pastoralraum nicht um eine Fusion von sechs Pfarreien. Diese bleiben erhalten; dies sei für die örtlichen Gläubigen wichtig, betont Christof Klingenbeck. Eine enge Zusammenarbeit gibt es überdies mit der Missione Cattolica dell Birstal.

Seit August 2020 gibt es den Pastoralraum Laufental-Lützeltal mit einem ­gemeinsamen Seelsorgeteam. Bischofsvikar Valentine Koledoye hat die Seelsorgenden am 16. August eingesetzt, mitten in der Coronazeit. In diesem neuen Pastoralraum sind vier Seelsorgende tätig: Diakon Christof Klingenbeck als Leiter, Pater Paul als leitender Priester sowie Pfarreiseelsorger Alexander Mediger und die Pfarreiseelsorgerin Anne Burgmer. Zum Team gehört auch Liliane Stebler als Pastoralraum-Sekretärin.

«Der Pastoralraum ist gut angelaufen», stellt Klingenbeck fest. Und Alexander Mediger ergänzt, dass die Neuorganisation ja nicht über Nacht kam: «Wir hatten Zeit, uns vorzubereiten.» Ausserdem habe es ja bereits vorher enge Kontakte zu den anderen Pfarreien gegeben, etwa durch Kanzeltausch, indem Seelsorger einer Pfarrei in einer anderen Gottesdienste feierten. Auch Ministranten­anlässe oder Familienkreuzwege fanden gemeinsam statt.

Für jede Pfarrei gibt es eine Person, die als erste Anlaufstelle für die Gläubigen wirkt. Durch den Pastoralraum sind die Gläubigen einander näher gerückt. Einige Anlässe werden gemeinsam durchgeführt, etwa die Firmvorbereitung. «Von den Jugendlichen wird es geschätzt, im Firmunterricht Altersgenossen aus anderen Gemeinden kennen zu lernen», stellt das Seelsorgeteam fest. Auch in ­anderen Bereichen — etwa in den kirchlichen Vereinen — setzte der Pastoralraum neue Kräfte frei.

Wichtig aber bleibt, dass die traditionellen Feste in den einzelnen Pfarreien erhalten bleiben, so zum Beispiel der Mauritius-Tag in Kleinlützel oder der Martins-Tag in Laufen. «Trotzdem sollen die rund 6000 Katholikinnen und Katholiken in diesem Pastoralraum die Identität und die Verbundenheit, die sie mit ihrer angestammten Pfarrei verbinden, auf den Pastoralraum übertragen», äussert sich Anne Budmer hoffnungsvoll.

Hintergrund für die Schaffung von Pastoralräumen ist der zunehmende Mangel an Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Ein Mangel, der sich noch verstärken dürfte. Einige Pfarreien haben ja erste Erfahrungen als Leitungseinheiten in erfolgreicher Zusammenarbeit gemacht, etwa Brislach und Wahlen. «Durch die Zusammenarbeit lassen sich Synergien nutzen und Doppelspurigkeiten vermeiden», zeigt sich Alexander Mediger überzeugt. Die Coronazeit hat allerdings dazu geführt, dass einige Anlässe «nur mit angezogener Handbremse stattfinden können». Immerhin könne man inzwischen darauf verzichten, dass man sich für die sonntäglichen Gottesdienste in Laufen voranmelden muss.

Für die Gottesdienstbesucher verlange die Neuerung eine gewisse Flexibilität, räumen die Seelsorgenden ein. Denn die Gottesdienste in den einzelnen Kirchen finden nicht mehr zu den festgelegten, seit Jahrzehnten gewohnten Zeiten statt. Wichtig ist, dass in der Mehrheit der Pfarreien an jedem Wochenende ein Gottesdienst gefeiert werden kann.

Das Seelsorgeteam des Pastoralraums Laufental-Lützeltal sieht im Priestermangel auch eine Chance: Die Gläubigen in den einzelnen Pfarreien lassen sich mehr einbinden in die Pfarreiarbeit. Und in der Tat verfügen die sechs Pfarreien über ein aktives Pfarreileben — auch wenn es coronabedingt etwas reduziert stattfinden muss. Deshalb hoffen alle, dass auch hier bald der Alltag einkehren wird.

Ostertage im Pastoralraum

Die Ostertage, ab Karfreitag, erfordern für den Pastoralraum besondere Planung. Weiterhin sind höchstens fünfzig Personen zu den Gottesdiensten zugelassen. Aufgrund der Pfarreigrösse werden in Laufen zusätzliche Gottesdienste ­angeboten: Die Karfreitagsliturgie am 2. April wird um 14 Uhr und 16 Uhr gefeiert. Am Karfreitag gibt es in allen sechs Pfarreien im Pastoralraum eine Karfreitagsliturgie oder einen Kreuzweg. In der Osternacht gibt es um 20 Uhr eine Andacht am Osterfeuer. Um 21 Uhr sind die Gläubigen zu einem lichtvollen Osternachtgottesdienst eingeladen. In jeder Pfarrei wird an Ostern (entweder Ostersamstag oder Ostersonntag) mindestens ein Gottesdienst gefeiert, in Laufen an beiden Festtagen.

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