50 Jahre Gymi Laufen: Ein Sonderfall
Das Gymnasium Laufental-Thierstein feiert mit verschiedenen Anlässen seinen 50. Geburtstag. Einzigartig, familiär, sprach- und grenzüberschreitend, Glück- und Sonderfall waren einige der Attribute, die im Zusammenhang mit der Schule am Festakt vom letzten Donnerstag fielen.
Drückend heiss war es am letzten Donnerstag im Gymnasium Laufental-Thierstein. Für Remo Anklin, Bildungsdirektor des Kantons Solothurn, waren es hingegen nicht die ersten Schweissausbrüche an dieser Schule. Von «hinte vüre», von Beinwil, sei er als Knabe in die Metropole nach Laufen gekommen. Verunsichert, aber auch stolz habe er die Schule betreten, sei vom damaligen Rektor Eugen von Arb herzlich empfangen worden und 1994, unter Schweissausbrüchen, aber gereift, habe er die Matur abgelegt. Als Höhepunkt dürfe er heute zusammen mit der basellandschaftlichen Regierungspräsidentin Monica Gschwind die Maturzeugnisse unterschreiben. Persönliche, aber keineswegs bittere Gefühle verbänden ihn mit dem Gymnasium in Laufen.
Zum 50-jährigen Bestehen der Schule waren Politiker, Lehrer, Ehemalige und weitere Personen zum Festakt eingeladen worden. Einen Sonderfall nannte Monica Gschwind das Gymnasium Laufen. Es war die erste Schule in der Schweiz, welche bikantonal geführt wurde. Es ist die einzige Schule im Baselland, welche das Progymnasium und den Maturitätszug unter einem Dach führt und als erstes Gymnasium eine bilinguale Maturität angeboten hat. Ein Sonder- und Glücksfall sei diese trikantonale Zusammenarbeit mit den Kantonen Baselland, Solothurn und Jura.
Initiator für den dritten Sonderfall war Rektor Isidor Huber, seit 32 Jahren Lehrer am Gymnasium. Dank seinem Engagement führt die Schule seit 2012 in Partnerschaft mit dem Lycée Cantonal de Porrentruy eine bzw. seit einem Jahr sogar zwei bilinguale Klassen. Die Jugendlichen legen nach je zwei Jahre in Laufen und Porrentruy die bilinguale Maturität ab – und dies erfolgreich (siehe Seite 7). «Das Gymnasium hat einen eigenen Esprit, ist familiär, bescheiden, aber weist gute Resultate vor», lobte Huber und erinnert sich an 2007, als der Fortbestand der Schule in Gefahr war. Mit der Auslagerung des Niveau P ins Sekundarschulhaus hätte das Gymnasium von der Grösse her nicht überleben können. «Die Aufhebung dieser Regelung war die zweite Geburtsstunde der Schule.»
Massgeblich verantwortlich für die erste Geburtsstunde war Eugen von Arb. Mit einem hohen Mass an Energie, Überzeugungskraft, Fantasie und Optimismus setzte er sich für den Aufbau der Schule ein. «Das Haus, wo mein Vater wohnte», beschrieb die Tochter die Leidenschaft ihres Vaters. Das Gymnasium wurde zu seinem Lebenswerk. In Erinnerung an ihn wurde die Mediothek des Gymnasiums nach ihm benannt und ein Kunstwerk installiert. «Rätselhafte Zeichen auf Glaswänden – Arutam – Matura – sollen die Neugier wecken», erklärte Renate Borer, Zeichenlehrerin an der Schule und eine der ersten Maturandinnen in Laufen.
Einen Rückblick, aber auch einen Blick in die Gegenwart gewährt der fürs Jubiläum geschaffene Jubiläumsband. Im Frühjahr 1969 war das Progymnasium Laufental-Thierstein in der Sekundarschule Laufen eröffnet worden. Bald zeichnete sich der Ausbau zur Maturitätsschule ab. 1979 zügelte die Schule in den roten, auffälligen Neubau an der Steinackerstrasse.
Nicht nur Festreden, sondern auch Musik von ehemaligen und aktuellen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums begleiteten den Festakt. Durch den Abend führte der Fernsehmoderator Olivier Borer, der seine Matur im Jahr 2000 in Laufen abgelegt hat.
Jubiläumsfest für die Öffentlichkeit
Am Donnerstag findet das Jubiläumsfest für die Öffentlichkeit statt. Das Fest gibt Einblick in die vergangenen 50 Jahre und Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Schule. Als Treffpunkt von ehemaligen und aktuellen Schülerinnen und Schülern lädt es mit Speis und Trank sowie einem attraktiven Programm zum Besuch ein.