Bund nimmt Studie zur Verkehrs­situation bei Angenstein in Angriff

Das Komitee N18 kann einen Teilerfolg verbuchen. Das Astra sichert eine Korridorstudie zu. Damit rückt die Engpassbeseitigung ein klein bisschen näher.

Engagieren sich im Komitee N18: (v.l.) Die Landräte Franz Meyer, Martin Dätwyler und Ermando Imondi. Foto: Gaby Walther
Engagieren sich im Komitee N18: (v.l.) Die Landräte Franz Meyer, Martin Dätwyler und Ermando Imondi. Foto: Gaby Walther

Die Bezirke Laufen, Dorneck und Thierstein verzeichnen seit Jahren einen stetigen Bevölkerungswachstum. Dieser ist auch auf der Strasse spürbar. Eine Umfahrung für Laufen und Zwingen sowie eine Lösung für den Knotenpunkt Angenstein ist schon seit Jahren in Diskussion. Zur Lösung des Engpasses hatte bereits der Kanton Basel-Landschaft für 800000 Franken 13 Projekte erarbeitet, wobei sich nur das Projekt «Muggenbergtunnel» als taugliche Variante herauskristallisierte.

Mit dem Übergang der H18 in die N18 am 1. Januar 2020 wurde der Strassenabschnitt vom Schänzli bis Delémont an das Astra übertragen. Ausbau, Betrieb und Unterhalt liegen nun beim Bund. Das Komitee N18, dem National-, Land-, Gross- und Kantonsräte aus Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Jura und Solothurn sowie Wirtschaftsverbände und Gemeinden angehören, setzt sich für die Umsetzung der Ausbaupläne ein.

Step 2022 nicht erreicht

Alle vier Jahre prüft der Bund, welche Arbeiten an den Nationalstrassen finanziert werden sollen. Dazu entwirft er das «Strategische Entwicklungsprogramm Nationalstrasse» (Step-NS). Die N18 hatte die Hürde ins Step 2022 nicht geschafft. «Das hatten wir auch nicht erwartet. Der Zeitraum zur Prüfung war nach der Aufnahme ins Nationalnetz für das Astra zu kurz», erklärt der Vorsitzende des Komitees Martin Dätwyler im Gespräch mit dem Wochenblatt. «Der Bund erkennt aber den Handlungsbedarf auf der N18 und er will eine Korridorstudie durchführen», fügt der FDP-Landrat und Direktor der Handelskammer beider Basel an.

Nun darf ein kleiner Teilerfolg gefeiert werden. Auf Insistieren des Komitees bestätigt der Bund, dass die Korridorstudie bereits in diesem Jahr in Angriff genommen und in 12 bis 18 Monaten abgeschlossen werden soll. «Der Schlüssel zu diesem Erfolg ist, dass alle, also die beteiligten Kantone, die betroffenen Gemeinden, verschiedene Verbände und der Grossteil der Bevölkerung geeint hinter dem raschen Ausbau der N18 steht», erklärt SVP-Landrat Ermando Imondi.

Alle Verkehrsträger werden berücksichtigt

In der Korridorstudie werden alle Verkehrsträger und -mittel berücksichtigt. «Nicht nur der motorisierte Verkehr und der ÖV, sondern auch der Langsamverkehr, also unter anderem die Situation der Fahrradwege, werden in die Studie miteinbezogen», erläutert Franz Meyer. Der Mitte-Landrat kämpft seit über 30 Jahren für die Verkehrssituation im Laufental: «Das damalige Komitee war mit dem Bau des Eggfluetunnels erfolgreich». Dätwyler fügt an: «Es braucht Kraft, Zeit und viel Lobbyarbeit, um Ziele zu erreichen. Aus diesem Grund stellen wir die Problematik unserer Verkehrssituation während der Herbstsession an einem Parlamentarieranlass in Bern vor. Damit wollen wir möglichst viele Parlamentarier und Parlamentarierinnen für den Problemdruck auf der N18 sensibilisieren und höhere Chancen beim Bund erzielen.» Das Komitee N18 will, dass die einzelnen Projekte, also Muggenberg, Umfahrungen Laufen, Zwingen und Delémont in den Step-Ausbauschritt 2027 aufgenommen werden und im Realisierungshorizont 2030 bzw. 2040 erscheinen. «Für den Muggenbergtunnel gehen wir von einem Zuspruch der Finanzierung und einer Projektierung für den Zeithorizont 2030 aus — dies mit einer anschliessenden Bauzeit von fünf bis zehn Jahren», so die optimistischste Variante für Dätwyler. «Eine einfache, kostengünstige und schnelle Lösung gibt es nicht. Wir streben aber eine seröse, fundierte und nachhaltige Verkehrspolitik für die Nordwestschweiz mit einer funktionierenden Basisinfrastruktur an», begründen die drei Landräte ihr Engagement.

Infos zum Komitee N18 sind auf der Website www.komitee-n18.ch zu finden.

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