Musik-Reise in den Muttertag

Die Stadtmusik Laufen trumpfte an ihrem Jahreskonzert mit eingängigen Melodien auf: Musik war Trumpf.

Schlagkräftig: Die Tambouren der Stadtmusik trommelten wie aus einem Guss.   Foto: Roland Bürki
Schlagkräftig: Die Tambouren der Stadtmusik trommelten wie aus einem Guss. Foto: Roland Bürki

Die Ambiance in der stark besetzten Aula von Röschenz, dem Konzertexil der Stadtmusik Laufen, war schon vor Beginn des Jahreskonzertes recht herzlich. Man kannte sich. «Ich schenke Ihnen das Bier gleich ein», meinte die freundliche Dame vom Musikverein Wahlen, der für das leibliche Wohl der Gäste sorgte. Wer an diesem Abend mit Running Gags, Mozart-Perücken oder Disco-Nebel gerechnet hatte, hoffte vergebens. Durchwegs war nämlich Musik Trumpf. Und das nicht nur beim gleichnamigen Musikstück aus der seinerzeitigen TV-Serie. Davon zeugte schon der Auftritt der Jugendband «Mezzoforte» aus der Musikschule Laufental-Thierstein unter der Leitung von Lorenz Heizmann, die aber nicht etwa halblaut ihr Können zeigte. Cool blieb trotz steigenden Saaltemperaturen ihr Ansager Noah, als er am Schluss verhiess: «Wenn ihr ganz fest klatscht, gibt’s ‹The Simpsons› als Zugabe.»
Bunter Melodienstrauss zum Muttertag
Die rund 40 Musikantinnen und Musikanten brannten förmlich auf das erste Stück «Esprit» des Tiroler Komponisten Florian Pranger, mit dem sie das Publikum aus der Öde des Alltags herausrissen. Dieses genoss dadurch den «Flight» von Mario Bürki, einen ungewöhnlichen Alpenflug durch ein Gewitter, schon viel entspannter. Nach irischen Klängen ging es dann im zackigen Marschschritt der «Alten Kameraden» in die Pause. Nach einem «Salute from Luzern» und der dramatischen Titelmelodie aus «Tatort» kam Bewegung in die Bankreihen. Herbert Grönemeyer war angesagt, zwar nicht in Worten, aber mit typischem Sound. Bei «Männer» etwa nickten viele Damen wissend, während der souveräne Dirigent Beat Hersberger beim rassigen «Mambo» echt in Fahrt kam. Im Saal herrschte Begeisterung total über den Melodienstrauss zum Muttertag. Ambivalent die Stadtmusik dann in der Zugabe: Mit dem «Euradetzky» intonierte sie einen europäischen Verschnitt, blieb aber dann mit dem Marsch «Laufen» wieder ganz auf heimischem Boden.
Und dann waren da noch die Tambouren der Stadtmusik und die Eisheiligen. Erstere trommelten unter Leitung von Patrick Hänggi eine grandiose Tattoo-Stimmung in den Saal, um die man anderswo noch zittert. Letztere waren mehrfach als Grund genannt worden, im warmen Saal zu bleiben. Das half dem Wochenblatt-Journalisten wenig: Seine Jacke war weg und der Heimmarsch im Polohemd unheilig eisig.

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