Zu Besuch im Hinterkirch
Zunehmender Verkehr und die Sorge vor Lärmbelästigung durch die Musikschule waren die Hauptthemen der ersten Dialog-Veranstaltung.
Am letzten Donnerstag gingen der Reinacher Gemeinderat sowie Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung mit der Bevölkerung des Quartiers Hinterkirch auf Tuchfühlung. Anlass war der Auftakt einer Veranstaltungsreihe unter dem Titel «Dialog», die jeweils zweimal im Jahr in einem anderen Quartier stattfinden wird. Dabei wollte der Gemeinderat erfahren, welche Themen den Bewohnerinnen und Bewohnern unter den Nägeln brennen.
Vor der Fragerunde gab Gemeindepräsident Melchior Buchs (FDP) einen Überblick zu den Bauvorhaben, die das Quartier direkt betreffen oder tangieren – die Pläne Angensteinerplatz und Im Zentrum liegen zwar nicht im Quartier, aber in unmittelbarer Nachbarschaft: «Dieses Gebiet wird sich auf eine positive Weise verändern. Bevor es so weit sein wird, ist aber ein gewisser Baulärm nicht zu vermeiden», so Buchs. Geplant sind unter anderem ein neues, modernes Hochhaus, welches das bestehende am Kreisel Landererstrasse ersetzt, und eine Neugestaltung des Angensteinerplatzes. Im Quartier selber steht die Überbauung Hinterkirch auf dem Areal der ehemaligen Obrist Verpackungen AG vor der Umsetzung: Vorgesehen sind rund 118 Miet- und Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Grössen und Grundrissen.
Bei geschlossenen Fenstern musizieren
Wenig überraschend kam auch das «Haus der Musik» zur Sprache, das nach den Plänen des Gemeinderates an der Römerstrasse 50 einziehen soll. Aktuell ist die Musikschule Reinach an verschiedenen Standorten über das ganze Gemeindegebiet verteilt – ein für die Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler unbefriedigender Zustand: «Das Obrist-Haus ist ein idealer Standort, zentral und gut an den öffentlichen Verkehr angebunden», so die zuständige Gemeinderätin Béatrix von Sury (Mitte). Während der Fragerunde wurde von einem Bewohner die Sorge vorgetragen, ob die Musikschule «zu einer Lärmbelästigung im Quartier» führe. Von Sury dazu: «Es werden Massnahmen ergriffen, um eine Lärmbelästigung des Quartiers zu verhindern. So soll etwa bei geschlossenen Fenstern musiziert werden.» Weiter wurde die Frage gestellt, ob durch die Musikschule zusätzliche Parkplätze beansprucht würden: «Wir sind verpflichtet, eine gewisse Anzahl an Parkplätzen anzubieten. Es ist aber nicht gedacht, das die Schülerinnen und Schüler mit dem Auto zur Musikschule gebracht werden.» Läuft alles nach Plan des Gemeinderates, ist die Realisierung des Hauses der Musik bis im Frühjahr 2026 zu erwarten.
Lastwagen im Quartier
Das Thema Verkehr – dieser dürfte wohl angesichts der neuen Überbauung zunehmen – sorgte bei manchem Quartierbewohner für Kopfschmerzen: «Auf der Aumattstrasse kommt es vor, dass sich Lastwagen kreuzen, auch wenn dies nicht so angedacht war. Zudem fahren Autos mit übersetzter Geschwindigkeit», sagte ein Anwohner. Massnahmen zur Verkehrsberuhigung wären hier dringend angezeigt.
Weiter wurden die Themen Littering, fehlende Abfallkübel, die Strassenbeleuchtung sowie die Fussgänger- und Schulwegsicherheit angesprochen. «Gerne nehmen wir Anregungen und Wünsche aus dem Quartier entgegen und wir versuchen, Lösungen zu finden, auch wenn dies manchmal etwas dauert», so der Gemeindepräsident.