Einwohnerrat: Quartierplan Mischeli kommt gut an

Ein grunderneuertes Einkaufszentrum und 54 zusätzliche Wohnungen – der QP Mischeli-­Center nimmt im Einwohnerrat die erste Hürde.

Umbau: Gemeindepräsident Ferdinand Pulver erklärte, durch die zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohner steige die Wahrscheinlichkeit, dass Migros und Denner als Ankermieter im Quartier bleiben werden. Foto: Kenneth Nars / Archiv

Für das Quartier ist das Vorhaben ein markanter Eingriff, der gemäss Debatte im Einwohnerrat Chancen biete und Risiken berge. Im Rahmen der Erneuerung der Ladenflächen durch die private Eigentümerschaft plant der Gemeinderat mit einem Quartierplanverfahren eine Erweiterung des Wohnungsangebots auf der Parzelle des Mischeli-Centers. Zu den bestehenden 25 Wohnungen sollen im Nordwesten ein fünfgeschossiger Punktbau und im Süden anstelle der heutigen Anlieferungsstrasse eine zwei- bis dreistöckige Gebäudezeile mit insgesamt 54 neue Wohnungen entstehen.

Gemeindepräsident Ferdinand Pulver (FDP) sieht in der Aufwertung des Zen­trums eine Chance für das Quartier. Durch die zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohner steige die Wahrscheinlichkeit, dass Migros und Denner als Ankermieter langfristig im Quartier bleiben werden.

Kritische Fragen gab es im Einwohnerrat hinsichtlich des drohenden Mehrverkehrs. Die zusätzliche Verkehrsbelastung müsse im Vorfeld genau abgeklärt werden, forderte SVP-Sprecher Adrian Billerbeck. Gemäss Vorlage des Gemeinderats beurteilen Verkehrsplaner den Mehrverkehr auch in der theoretisch am stärksten möglichen Belastung als «unprob­lematisch». Der Einwohnerrat hat die Vorlage einstimmig zur Beratung an die Sachkommission Bau, Umwelt und Mobilität (BUM) überwiesen.

Kein Weihnachtsbaum beim Dorfbrunnen

Wenn am 30. November die Weihnachtsbeleuchtung erstrahlt, wird beim Dorfbrunnen vor der Bäckerei Grellinger zum ersten Mal seit Jahren kein Weihnachtsbaum stehen. Dies gab der Gemeinderat in seiner Antwort auf eine entsprechende Interpellation von Mitte-Einwohnerrätin Marie-Therese Müller bekannt.

Grund dafür sei das Wachstum der ­bestehenden Bäume, die ebenfalls geschmückt werden. «Der Weihnachtsbaum und die bestehenden Blauglockenbäume wachsen immer stärker ineinander. Der Weihnachtsbaum wird Jahr für Jahr mehr in Richtung Einmündung Therwilerstrasse/Hauptstrasse verdrängt», schreibt der Gemeinderat. Dadurch habe der Weihnachtsbaum die Übersichtlichkeit des Verkehrsknotens negativ beeinflusst, was zu Rückmeldungen von Buschauffeuren geführt habe. «Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse stellt der Weihnachtsbaum beim Dorfplatz immer mehr auch ein Sicherheitsrisiko dar», so der Gemeinderat.

Im Gegenzug zum Verzicht auf den Weihnachtsbaum sollen die bestehenden Bäume auf dem Platz beim Dorfbrunnen mit zusätzlichen Leuchtkugeln geschmückt werden. Gemäss Gemeinderat sei es eine Option, nach dessen Umgestaltung auf dem Ernst-Feigenwinter-Platz einen Weihnachtsbaum aufzustellen. Dafür werde der Weihnachtsbaum vor dem Gemeindehaus aufgewertet. Er wird gemäss Gemeinderätin Christine Dollinger (SP) das erste Mal zu einem sogenannten Wunschbaum, an dem Menschen aufgeschriebene persönliche Wünsche anhängen können.

Ausserdem hat der Gemeinderat den ­Diskussionen um das Schulprovisorium Surmatten auf dem Parkplatz der Mehrzweckhalle Weiermatten ein Ende gesetzt. Trotz vereinzelter Kritik am Standort belässt der Gemeinderat den Containerbau am Standort der letzten Jahre. Der Gemeinderat und die Sachkommission Bildung, Soziales und Gesundheit (BSG) erachteten den Standort auf dem Parkplatz weiterhin als ideal, heisst es in einer Antwort auf ein Postulat von Marie-Therese Müller. Mit der zen­tralen Lage könne auf zukünftige Entwicklungen der Schülerzahlen in den Einzugsgebieten Fiechten, Aumatten oder Weiermatten reagiert werden.

Das Provisorium auf den benach­barten Sportplatz zu zügeln, käme nicht infrage, da Sportflächen im Freien schon heute knapp seien. Eine Verlegung der rund 80 Container würde Umzugskosten von 700000 bis 1,1 Millionen Franken verursachen und bis zu 14 Wochen dauern.

Pausenplatz dient auch als Parkierfläche

An seiner Juni-Sitzung genehmigte der Einwohnerrat den Kauf eines der beiden Gebäudeprovisorien für 1,65 Mil­lionen Franken. Mit dem Rückbau des nicht mehr genutzten Gebäudes können ab Anfang 2025 rund 50 der ursprünglich 120 Parkplätze dauerhaft in Betrieb genommen werden. Gemäss den baurechtlichen Vorgaben seien diese für den Betrieb der Schule sowie der Mehrzweckhalle ausreichend, versichert der Gemeinderat. Bei Grossanlässen würde auch der Pausenplatz als Parkplatz zur Verfügung gestellt, kündigte Gemeinderätin Béatrice von Sury (Mitte) an. Wann das Provisorium komplett zurückgebaut werden könne, sei Stand heute offen.

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