Ein Stück über Mut und die Kraft der Freundschaft
Das Theater Fabulosia lädt zur Aufführung von «Muggli, dr Waldtroll» ein. Im Gespräch verraten der Autor und der Figuren-Künstler alles über die Vorbereitungen.

Die Protagonistin Eva von Schwanstein hat genug von der überwältigenden Sommerhitze der Stadt und deren Lärm. Auf der Suche nach Ruhe und Abkühlung flüchtet sie sich in den Wald, wo sie schliesslich auf Muggli trifft, einen kleinen Waldtroll, der von seiner Riesen-Familie zurückgelassen wurde. Eine Begegnung, die sich zu einer besonderen Freundschaft entwickelt und zeigen soll, dass mit Mut und Freundschaft so manches erreicht werden kann.
Im Zentrum der Aufführung steht die etwa einen Meter grosse Puppe Muggli, die von Simon Bielander angefertigt wurde. Der ursprüngliche Fotograf, der mit dem Modellieren von Paper-Clay-Figuren seit 2021 eine alte Leidenschaft wieder aufleben lässt, wird die Puppe von Muggli bei den Aufführungen auch spielen. Aufgrund seiner Grösse besteht Muggli jedoch anders als die anderen von Bielander gefertigten Puppen nicht aus Paper-Clay, sondern aus Schaumstoff, der mit einem Stoffüberzug versehen wurde. Da der Waldtroll insbesondere auch Kindern gefallen sollte, war es dem Figuren-Schöpfer ein besonderes Anliegen, ihn kindgerecht zu gestalten. Mugglis grosse Kulleraugen sind bestimmt ein nicht unerhebliches Argument für das Gelingen dieses Vorhabens, wovon sich Besucher jedoch bei den Aufführungen selbst ein Bild machen dürfen.
Märchenhaft und tiefsinnig
Wie der Name des Theaters Fabulosia bereits erahnen lässt, liegt der Fokus des Autors und Inhabers, Fabio Costacurta, auf dem Verfassen von Märchen. Ebenso wie es typisch für klassische Märchen ist, dass sie eine Moral vermitteln, zeichnen sich auch die Fabelgeschichten Costacurtas durch ihre tieferen Sinnschichten aus. Dies ist für den Autor nicht zuletzt deshalb von grossem Interesse, weil der Theaterbesuch bei Fabulosia auch für die Erwachsenen eine zauberhafte und bereichernde Erfahrung bieten soll.
Gerade das sei es auch, was die Stücke von Costacurta so beliebt mache, weiss auch Bielander beizupflichten. Selbst habe er schon öfters Costacurtas Theater besucht und noch nie hätte er bislang den Eindruck gehabt, es sei bloss witzige Unterhaltung gewesen. Stattdessen hätte er im Nachgang an die Besuche des Theaters oft dort behandelte Themen mit seiner Familie wieder aufgreifen können, weil sie trotz der fantastischen Elemente doch nah am Leben blieben. Wie in den anderen Stücken Costacurtas hält entsprechend auch Muggli für seine Zuschauer eine Botschaft bereit, die zum Bezwingen der eigenen Ängste ermuntern und aufzeigen soll, dass dies auch durchaus erfolgreich gelingen kann.
Auf die Frage hin, weshalb das Stück unbedingt besucht werden sollte, führt Fabio Costacurta aus, dass sich die Geschichte rund um den kleinen Waldtroll insbesondere durch ihre vielschichtigen Emotionen auszeichne. Als Zuschauer werde man ein Wechselbad der Gefühle erleben. Von Mitgefühl mit dem verlassenen Muggli über Rührung bis hin zu grosser Freude und Leichtigkeit werde die ganze Palette an Emotionen bespielt, wodurch das Theaterstück inhaltlich wie atmosphärisch an Komplexität gewinnt und eine ergreifende Wirkung entfalte.
«Es wird ein grosses Finale geben»
Während der schüchterne Muggli im Verlauf des Stücks lernt, seine Ängste zu überwinden, lässt der Autor und Regisseur weiter auch verlauten, dass auf die Zuschauer am Ende ein grosses Spektakel wartet. «Es wird ein grosses Finale geben, das sich um Muggli rankt», deutet Costacurta selbst von sichtlicher Vorfreude ergriffen an und gesteht: «Am liebsten würde ich die Aufführungen gleich beginnen.»
Doch noch ist Geduld gefragt. Mit einem Augenzwinkern gibt der leidenschaftliche Autor nämlich auch zu verstehen, dass er dazu noch nicht mehr verraten wird. Wer also herausfinden möchte, wie Muggli seine Ängste überwindet, was Eva von Schwanstein im Wald alles erlebt und wie das grosse Finale rund um Muggli ausfällt, ist herzlich zu den Theateraufführungen im Gewölbekeller des Gemeindehauses in Reinach eingeladen. Das Stück dauert ungefähr 65 Minuten und die genauen Aufführdaten können der Website der Gemeinde Reinach entnommen werden.