«Wir wollen eine Riesenkiste auf die Beine stellen»
Das Stadtfest 2015 soll im kommenden Jahr das ganz grosse Highlight im Reinacher Festkalender werden. Am Mittwoch vergangener Woche fand ein öffentlicher Infoabend statt. Fragen und Kritik inklusive.
Axel Mannigel
Der kleine Gewölbekeller im Reinacher Gemeindezentrum platzte aus allen Nähten. Schnell war jeder Platz mit interessierten Privatpersonen oder Vereinsvertretern besetzt, weitere Stühle mussten geholt werden und zum Schluss stand manch einer mit dem Rücken zur Wand oder in der Tür. Gespannt wartete man darauf, was das Organisationskomitee des Vereins Stadtfest Reinach mitteilen würde. Eines wurde schnell klar: Gross soll das Fest werden, das auf den 4. bis 6. September 2015 angesetzt ist. Denn im nächsten Jahr kann Reinach auf stolze 50 Jahre Stadtdasein zurückblicken. 1965 war es, als die Gemeinde die 10 000-Einwohner-Marke überschritt – ein historischer Moment.
«Wir wollen eine Riesenkiste auf die Beine stellen», machte OK-Präsident Roland Fischer Lust auf das Fest. Die Hauptstrasse wird mit Ausnahme des öVs für den Verkehr gesperrt sein, drei Bühnen mit bestem Equipment für Showacts jeder Art werden aufgebaut (vor allem Nachwuchskünstler sollen gefördert werden), dazu kommen ein 42 m langes und 12 m breites Festzelt auf dem Ernst-Feigenwinter-Platz, eine Schlittschuhbahn auf Teflon-Platten, ein Kinderparadies und darüber hinaus so viele Reinacher Marktstände wie möglich. Das Angebot soll breit gefächert sein, um die ganze Bevölkerung aus nah und fern anzusprechen.
Für Mehrweggeschirr
Besonderes Augenmerk wurde auf den Aspekt Mehrweggeschirr gelegt. Als Partner konnte das OK die in Münchenstein ansässige Systemanbieterin Cup Systems AG gewinnen. Geschäftsführer Lorenz Meier stellte das Prinzip vor: Der Standbetreiber disponiert die voraussichtlich benötigte Geschirrmenge, bestellt entsprechend bei Cup Systems und holt am jeweiligen Festtag aus einem Lager das, was er tatsächlich braucht. Jedes Geschirrteil wird mit zwei Franken bepfandet, nach der Retournierung von Cup Systems gewaschen und wieder zur Verfügung gestellt – bei vielen Festen und Open Airs eine ganz selbstverständliche Massnahme gegen Littering und für Ökologie und Nachhaltigkeit. «Es geht aber auch individuell», beruhigte OK-Vizepräsident Norbert Wild erste kritische Stimmen, die eine Bevormundung befürchten. Dann jedoch müsse man als Standbetreiber auch selber abwaschen.
Hohe Standgebühren kritisiert
Als Wild die Frage des zentralen oder individuellen Getränkebezugs in den Raum stellte, gingen die Meinungen im Gewölbekeller weit auseinander. Während die einen fanden, es sei wichtig, dass die Getränke gut gekühlt seien und dass ja nicht jeder Verein seinen eigenen Kühlschrank auf die Strasse stelle, sorgten sich andere um lange Wartezeiten am Zentrallager und um ein eingeschränktes Sortiment. Andere Fragen bezogen sich auf das Angebot von Marktständen und Bühnen sowie auf die Standgebühren. Immer wieder tönte dem OK entgegen, der Quadratmeterpreis von 30 Franken sei einfach zu hoch. «Das OK nutzt dieses Geld fürs Fest und somit für die Stadt», hielt OK-Mitglied Marco Agostini entgegen. Das OK kümmere sich um die Infrastruktur und garantiere eine Toporganisation, «mehr geht nicht». Darüber hinaus sei man durchaus in Einzelfällen zu Absprachen bereit. «Nehmen Sie mit uns Kontakt auf», gaben Agostini und Kollegen dem Publikum mit auf den Weg. Weitere und laufend ergänzte Informationen unter www.stadtfest-reinach.ch