Was der Norden schon kennt, bekommt nun auch der Süden

Der neu gegründete Quartierverein Reinach Süd deckt die zweite Hälfte des Dorfes ab. Entstanden ist er auf Wunsch der Bevölkerung.

Freuen sich auf die Zusammenarbeit: (v.l.): Cornelia Wartenweiler (Präsidentin Quartierverein Reinach Nord) und der Vorstand des Quartiervereinssüd Alain Dietschy (Präsident), Verena Blattner (Aktuarin) und Rolf Quensel (Beisitzer). Foto: Léonie Müller-Haller

Es ist die lange Schönenbachstrasse, die Reinach in Nord und Süd unterteilt. Während der Norden als stadtnah gilt, ist der Süden eher dörflich orientiert. Die Reinacher Bevölkerung des Nordens hat schon lange das Privileg, einen eigenen Quartierverein zu haben, der als Dreh- und Angelpunkt zwischen Einwohnerinnen und Einwohnern und der Gemeinde fungiert und sich für Quartieranlässe, Belebung und Freizeitgestaltung einsetzt. Und dabei stets ein offenes Ohr für Anliegen und Probleme aus der Nachbarschaft hat. Von den Einwohnern für die Einwohner sozusagen.

So seien es auch die Einwohner Reinachs gewesen, die immer häufiger und immer lauter nach einem Quartierverein für den Süden des Dorfes gerufen hätten. Das erzählt Cornelia Wartenweiler, Präsidentin des Quartiervereins Reinach Nord: «Vor allem bei Anlässen wie dem Quartierflohmi oder dem ‹Adventskalender to go› bekamen wir immer wieder Nachricht aus dem Süden, dass der Teil Reinachs auch mitmachen und so etwas haben wolle.» Sie hat über Social Media einen Aufruf gestartet, um ein Äquivalent für den Süden zu initiieren, und prompt Gehör gefunden. Der Reinacher Alain Dietschy nimmt sich der Sache an: «Ich habe die Arbeit des Quartiervereins Reinach Nord immer bewundert und der Aufruf hat mich sofort angesprochen. Ich möchte mich in und für Reinach engagieren und die Leitung des Vereins, also das Präsidium, hat mich besonders ­gereizt.»

Der Quartierverein Reinach Süd steckt noch in den Kinderschuhen

Der Verein ist so brandneu, dass, wäre er eingekauft worden, wahrscheinlich noch das Preisschild dranhängen würde. Erst vor wenigen Tagen gegründet, zählt er jedoch bereits acht Vorstandsmitglieder. Das sei beachtlich, sagt Alain Dietschy. Er sei dem Beispiel vom Partner im Norden gefolgt und habe über Social Media um Vorstandsmitglieder geworben. Dieses Vorgehen hat sich erneut bewährt.

Sowieso agiert der Quartierverein Reinach Süd über Social Media. Dies sei der einfachste Weg, um mit dem Verein in Kontakt zu treten. «Wir möchten, dass die Bevölkerung mit ihren Anliegen und Ideen an uns gelangt. Es wird auch bald eine Website geben», sagt Dietschy. Aber auch an verschiedenen Reinacher Anlässen werde sich der neue Verein zeigen, zum Beispiel am grossen Dorffest im September. Dort werden beide Quartiervereine an einem Stand vertreten sein.

Generell möchten die beiden Vereine eng zusammenarbeiten. Bereits bestehende Projekte aus dem Norden möchte der Süden übernehmen, wie zum Beispiel das Ziehen von Kräutergärtli, den Quartierflohmarkt oder den Adventskalender. Ansonsten ist der neue Quartierverein offen für Ideen aus der Bevölkerung: «Wir freuen uns auf Ideen und Vorschläge», erzählt Rolf Quensel, Beisitzer im Quartierverein Reinach Süd. Er hat auch viele eigene Ideen: «Ich möchte mich zum Beispiel um den Reinacher Markt kümmern. Mehr lokale ­Anbieter wünsche ich mir, oder einen Abendmarkt, damit auch die Berufstätigen vom Markt profitieren.»

Auf der Suche nach Mitgliedern und einem eigenen Büro

Die nächsten Schritte des neuen Quartiervereins sind vor allem administrative Aufgaben, die es anzugehen gilt. «Wir brauchen ein Vereinskonto, eine Website, haben Sitzungen mit der Gemeinde und so weiter», sagt Dietschy und führt aus: «Im Moment brauche ich dafür zirka drei Stunden in der Woche». Auch denke man bereits über einen möglichen Sitz nach. Das Leimgruberhaus wäre ein idealer Ort für ein fixes Büro. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik. Der erste grosse Event für den Quartierverein Reinach Süd ist das grosse Dorffest «850 Jahre Reinach» vom 13. bis zum 15. September. Was es aber vor allem braucht, sind viele Mitglieder. Der Vereinsbeitrag beträgt 30 Franken jährlich pro Haushalt.

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