Viele offene Fragen

An einer Infoveranstaltung in Reinach informierte die InterGGA ihre verunsicherten Kunden über den umstrittenen Providerwechsel. Die Anwesenden kritisierten die unzureichende Kommunikation des Kabelnetzbetreibers.

Heikles Thema: InterGGA-Verwaltungsratspräsident Karl Schenk versuchte, den vielen Zuhörern die Gründe für die Umstellung plausibel zu machen.  Foto: Oliver Sterchi
Heikles Thema: InterGGA-Verwaltungsratspräsident Karl Schenk versuchte, den vielen Zuhörern die Gründe für die Umstellung plausibel zu machen. Foto: Oliver Sterchi

Oliver Sterchi

Es ist ein Thema, das die Gemüter im unteren Kantonsteil seit Monaten erhitzt: Der bevorstehende Providerwechsel des Kabelnetzbetreiberverbunds InterGGA sorgt bei vielen der über 40 000 Kunden im Birseck und dem Leimental für Irritationen. Nicht zuletzt die medienwirksamen Enthüllungen um die angeblich zweifelhafte Rechtmässigkeit des Ausschreibungsverfahrens und der hängige Verdacht eines Datenklaus haben dazu geführt, dass die InterGGA in der öffentlichen Wahrnehmung momentan einen schweren Stand hat. Dabei befindet sich der Umstellungsprozess gerade in einer entscheidenden Phase: Bis Ende März soll der Wechsel vom bisherigen Provider ImproWare zur Quickline abgeschlossen sein.

Um letzte Unsicherheiten auszuräumen und die aufgebrachten Kunden zu beruhigen, führt der Kabelnetzbetreiber dieser Tage verschiedene Infoveranstaltungen in den angeschlossenen Gemeinden durch. Eine davon fand letzten Donnerstag in der Weiermatthalle in Reinach statt. Vordergründig ging es den Verantwortlichen darum, die Anwesenden über die technischen Details der Umstellung zu informieren. Bereits vor Beginn der Veranstaltung herrschte in der bis zum Bersten gefüllten Halle jedoch eine aufgebrachte Stimmung. Die Leute verlangten nach klaren Antworten auf die vielen offenen Fragen.

Tumultuarische Szenen
Nach der Begrüssung durch den Reinacher Gemeinderat Silvio Tondi betrat Karl Schenk, der Verwaltungsratspräsident der InterGGA, das Rednerpult. Zu Beginn seiner Ansprache betonte Schenk ausdrücklich, dass der Verwaltungsrat nach wie vor von der Richtigkeit der Umstellung überzeugt sei. Daraufhin holte er zu einer langen Begründung aus, warum ein Providerwechsel dringend angezeigt war: Der dynamische technologische Fortschritt und die Konkurrenz zu anderen Anbietern wie der Swisscom habe die Gemeinden, denen die InterGGA als Mehrheitseignerinnen gehört, dazu bewogen, den Auftrag neu auszuschreiben.

Dabei habe sich die Quickline als beste Anbieterin herausgestellt.
Schenks Rede wurde wiederholt von aufgebrachten Zwischenrufen aus dem Publikum unterbrochen. Erst nach mehrmaligem Beschwichtigen durch Gemeinderat Tondi hielten sich die kritischen Stimmen zurück. Als nächster ergriff der Geschäftsführer der InterGGA, Gregor Schmid, das Wort. Er erläuterte den genauen Ablauf des Umstellungsprozesses, wobei er ebenfalls immer wieder von gehässigen Voten unterbrochen wurde.

Die abschliessende Fragerunde artete schliesslich in einen Tumult aus. Verschiedene Stimmen enervierten sich über die mangelhafte Kommunikation der Verantwortlichen und die technischen Pannen des Umstellungsprozesses. Verwaltungsratspräsident Schenk bat in seinem Schlussplädoyer um Verständnis für die schwierige Situation und versicherte den Anwesenden, dass er und seine Mitarbeiter alles unternehmen werden, damit die Umstellung erfolgreich über die Bühne gehe.

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