Verzweifelt gesucht: OK für Reinacher Stadtfest 2015!
Die Chance im Jahre 2015 ist einmalig, 50 Jahre Stadt Reinach zu feiern. Doch die Reinacher tun sich äusserst schwer mit der Vorbereitung des Geburtstagsfestes.
Heiner Leuthardt
Erinnern sie sich an den Satz: «Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin!» Das wäre ja wunderbar, ein Wunschtraum, der wohl leider nie Erfüllung gehen wird. Aber wie ist es, wenn der Satz lautet: «Stell Dir vor, es gibt ein Fest und es kommt keiner!» Das wäre ein trauriger Albtraum für alle, die an das Fest glauben.
Paul Wengers Suche
Gemeinderat Paul Wenger, zuständig für Kulturelles und Freizeit, gehört zu jenen, die an ein Fest «50 Jahre Stadt Reinach» im 2015 glauben. Seit mehr als einem Jahr rührt er die Werbetrommel für das immer näher kommende Ereignis. Nur: Keiner will sich für das Geburtstagsfest engagieren. «Nebulöse Ideen werden geäussert, aber wenn ich konkret werde, dann bleibt man unverbindlich», sagt Wenger. Überall stösst er auf grosse Zurückhaltung, auch bei den Engagierten vom letzten Stadtfest, das vor drei Jahren stattgefunden hat.
«Bei Fussballmatches, Vereinsanlässen, Festen etc. spreche ich Leute an, aber ich finde keinen, der sich im OK engagieren möchte und erst recht niemanden, der es präsidieren würde.» Erst vor kurzem hat der Gemeinderat Vertreter der Vereine, kmu Reinach, der Kirchgemeinden, der Bürgergemeinde sowie weiteren Institutionen zum Gespräch über das Stadtfest eingeladen. «Aber auch daraus ergab sich nicht einmal der Ansatz zur Bildung eines OK, trotz engagierter Diskussion», bedauert Paul Wenger. Dabei lässt der Gemeinderat die Gestaltung des Stadtfests bewusst offen und gibt dem künftigen OK freie Hand. «Der Gemeinderat könnte sich allenfalls die Lösung vorstellen, das Stadtfest mit dem Jazz Weekend zu verbinden.» Denn zwei grosse Anlässe im Jahr zu feiern bedeute doppelten Aufwand an Mitteln und Personal, ist er sich bewusst.
Klar ist, dass der Gemeinderat hinter dem Stadtfest steht und dieses substanziell unterstützen wird, sowohl mit einem Finanzbeitrag als auch mit Dienstleistungen verschiedener Verwaltungsabteilungen und dem Werkhof. Für Wenger ist sogar eine finanzielle Entschädigung für die OK-Mitglieder kein Tabu mehr. «Es zeichnet sich heute immer mehr die Abkehr von der Freiwilligenarbeit hin zur bezahlten Arbeit ab.»
Bis Ende Jahr muss OK stehen
Bevor aber überhaupt über allfällige Honorare gesprochen werden kann, braucht es Engagierte, die sich mit Begeisterung, Durchhaltewille und kreativen Ideen für die Durchführung des Stadtfestes einsetzen. «Ohne diese Leute brauchen wir gar nicht mehr über das Stadtfest zu sprechen. Meinen Gemeinderatskollegen erklärte ich daher, dass das Fest abgesagt werden muss, wenn das OK bis Ende Jahr nicht steht.» Denn die verbleibenden eineinhalb Jahre seien zwar realistisch, aber sehr knapp. «Die Hoffnung habe ich nicht verloren und freue mich, wenn sich jetzt Leute beim mir oder Doris Auer melden, seien es solche, an die ich nicht gedacht habe oder die ich noch nicht kenne!»
Kontakt: Doris Auer, Gemeindeverwaltung: 061 716 45 53; Paul Wenger, Gemeinderat: 079 456 59 11.