Und dann rappten sie für ihr neues Schulhaus
Der Start ins Schuljahr war in Reinach ein ganz besonderer: Nach über zehn Jahren Planung und Bau ging das neue Schulhaus Surbaum in Betrieb.
«Dort ins Grüne dürft ihr noch nicht. Das muss noch wachsen», erklärt der Lehrer seiner Klasse. Auf der gegenüberliegenden Seite des Areals zeigt eine Lehrerin ihrer Klasse, dass das Trottoir nicht zum Pausenhof gehört. Wo darf mit dem Velo gefahren und wo muss es geschoben werden? Für die Lehrpersonen und die Schülerinnen und Schüler des Primarschulhauses Surbaum war der erste Schultag am Montag etwas ganz Besonderes. Sie begaben sich auf Entdeckungsreise in und um ihr neues Schulhaus. Zu entdecken gab es schon nur auf dem Aussengelände vieles: Fussballplatz, Volleyballfeld, Basketballkorb, Klettergerüste, Rutschbahn, Schaukel und sogar einen kleinen, natürlich nicht sehr tiefen Weiher. «Darf ich hier im Sommer baden?», fragt ein Junge mit einem Lächeln im Gesicht. «Nein, das dürft ihr nicht», antwortet ihm die Lehrerin so, dass er es nicht missverstehen kann.
Auf den ersten Blick und nach einem ersten Rundgang übers Gelände lässt sich sagen: Das neue, 49 Millionen Franken teure Schulhaus Surbaum ist ein grosser Wurf. Wie es für die Schulkinder und die Lehrpersonen im Alltag sein wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Das Quartier hat «sein» neues Schulhaus bereits in Beschlag genommen. Es soll nach Schulschluss auch ein Treffpunkt werden.
Eine Skulptur mit mehreren Perspektiven
Als am Montag erstmals die Schulhausglocke zum Unterricht läutete, durchschnitt die für das Ressort Bildung zuständige Gemeinderätin Béatrix von Sury (Die Mitte) ein Band und übergab das neue Schulhaus symbolisch den Schulkindern und Lehrpersonen.
Rund zweieinhalb Stunden später trafen sich sämtliche Kinder, Lehrpersonen, die Schulleitung und die Verantwortlichen der Gemeinde zur Einweihung auf dem Pausenhof wieder. Der kurze Eröffnungsakt war äusserst stimmungsvoll: Es gab kurze Ansprachen, es wurde gesungen und eine Skulptur des Laufentaler Künstlers David Pflugi eingeweiht. Diese zeigt aus verschiedenen Perspektiven betrachtet einen Blumenstrauss, eine Eule oder Bäume. Die Skulptur ist gleichzeitig ein Brunnen.
Zuerst das pädagogische Konzept, dann der Bau
Gesamtschulleiter Oliver Sprecher konnte und wollte seine Freude und Erleichterung über die pünktliche Fertigstellung nicht verbergen. «Heute ist ein besonderer Tag», sagte Sprecher zu den Schulkindern und den Lehrpersonen. «Ich wünsche euch viele tolle Erlebnisse, eine gute Zeit und viel Humor.» Etwas abseits stand Gemeinderätin Béatrix von Sury. Sichtlich zufrieden nahm sie zur Kenntnis, wie die Schulkinder und die Lehrpersonen das neue Schulhaus mit Leben füllten. Die ersten Rückmeldungen seien sehr positiv gewesen, berichtete von Sury. Schulleiter Oliver Sprecher hob nach dem offiziellen Teil der Einweihung hervor, dass das neue Schulhaus gemäss dem dafür im Vorfeld erarbeiteten pädagogischen Konzept erstellt wurde. «Das könnte beispielhaft für andere Gemeinden sein», war Sprecher überzeugt. «Wir haben das Maximum herausgeholt.»
Kein Bein blieb still
Der feierliche Höhepunkt der Schulhauseinweihung war zweifelsfrei das letzte Lied, das die Schulkinder mit den Lehrpersonen mit voller Energie in die heisse Reinacher Luft schmetterten. Der Surbaum-Rap liess kein Bein stillstehen. Die Arme in die Höhe stemmend und nach links und rechts schwenkend gaben die Schulkinder und die Lehrpersonen voller Begeisterung ihrem neuen «Zuhause» den letzten Segen. Ab jetzt stehen Rechnen, Schreiben und Lesen im Vordergrund.