Thierry Bloch neuer Präsident
Der Hauseigentümerverein Reinach nimmt weitere Verluste in Kauf und erhöht die Jahresbeiträge nicht. Das Präsidium konnte neu besetzt werden.
Bea Asper
Vizepräsident Dieter Bäni übernahm am Donnerstag die Leitung der Generalversammlung des Hauseigentümervereins Reinach. Der Tod des Präsidenten Hans-Ulrich Zumbühl habe alle überrascht und löse tiefe Betroffenheit aus, sagte Bäni und rief die Versammlung zum Gedenken auf. Noch wenige Tage vor Ostern habe er mit dem Präsidenten die Traktanden diskutiert, erwähnte Bäni. Man sei zuversichtlich gewesen, Zumbühl werde die 48. Generalversammlung leiten. «Doch es kam anders.» Der Vorstand habe sich dann zu einer ausserordentlichen Sitzung getroffen und könne der Versammlung vorschlagen, dass Thierry Bloch das Präsidium übernehme. Die zahlreich erschienenen Hauseigentümer stimmten diesem Vorschlag am Donnerstagabend im Gemeindesaal klar zu. Als neues Mitglied wurde Rolf Abt in den Vorstand gewählt. Er lebt in Reinach, ist Familienvater und Treuhänder von Immobilien.
Immer höhere Gebühren
Der Jahresbericht stammt aus der Feder Zumbühls. Er hob die politische Bedeutung der Hauseigentümervereine hervor. Der Bericht war den Vereinsmitgliedern ins Haus verschickt worden. Dass die Hauseigentümer eine starke Vertretung brauchen, die sich gegen die zahlreichen politischen Vorhaben zur Gebührenanhebung wehren, war auch das zentrale Thema von Gastreferent Markus Meier.
Der Präsident des HEV Basel-Landschaft warnte davor, dass die Hauseigentümer immer mehr zur Kasse gebeten werden: «Wir Hauseigentümer sind Lieblingskunden für Abgaben, Gebühren, Steuern und soziale Umverteilung.» In einer dramatischen Auflistung führte er den Hauseigentümern vor Augen, wofür sie vom Staat in die Pflicht genommen werden: Gebühren für Bewilligungen, Anschlussgebühren, Änderungsgebühren etc. «Wir alle müssen uns noch mehr einsetzen, dass in Zukunft Abstimmungsvorlagen, die bei Immobilien zu Mehrkosten führen, an der Urne abgeschmettert werden».
Sinkende Mitgliederzahlen
Gegenüber dem Wochenblatt sagte Meier, dass viele Hauseigentümervereine mit sinkenden Mitgliederzahlen kämpfen und dass man Gegensteuer gebe. «Doch es ist schwierig.» Das Problem sei der gesellschaftliche Trend eines politischen Desinteresses. Auch der HEV Reinach hat mit leicht sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen (von 1207 auf 1182 Mitglieder). Die Einnahmen reichen nicht mehr aus, um alle Ausgaben zu decken, gab Kassier Jonas Hänggi zu bedenken. Im letzten Jahr resultierte ein Verlust von 500 Franken und auch für dieses Jahr ist ein Verlust von 2400 Franken budgetiert.
Mit einem Vereinsvermögen von mehreren zehntausend Franken seien Defizite derzeit verkraftbar, erklärte Hänggi. Doch für die Zukunft werde der Vorstand nach anderen Lösungen suchen müssen. Die Mitgliederbeiträge zu erhöhen, lehnte der Vorstand für dieses Jahr ab. Er beantragte der Versammlung, den Jahresbeitrag bei 65 Franken zu belassen, was von der Versammlung bestätigt wurde.