Stressfreie Schulferien für Eltern

Aesch, Arlesheim, Münchenstein und Reinach spannen bei der Tagesbetreuung während der Schulferien zusammen. Für Kinder aus diesen Gemeinden stehen so in allen Ferienwochen, ausser an der Fasnacht, Tageslager offen.

Grosse Ohren, grosse Zähne: In den betreuten Tageslagern können die Kinder auch ihre Kreativität ausleben.  Foto: ZVG
Grosse Ohren, grosse Zähne: In den betreuten Tageslagern können die Kinder auch ihre Kreativität ausleben. Foto: ZVG

Lukas Hausendorf

Kinder haben dreizehn Wochen Ferien, während ihre Eltern nur vier bis sechs haben», sagt Philippe Anex, Leiter der Abteilung Kind, Jugend und Familie der Gemeinde Münchenstein. Die meiste Zeit ihrer Ferien sind Kinder folglich mehr oder weniger unbetreut, wenn sie in einem Doppelverdienerhaushalt aufwachsen. «Für berufstätige Eltern ist das ein Problem», weiss er. Die Gemeinden versuchen, diese Lücke mit Tageslagern zu füllen. Dabei werden abwechslungsreiche Tagesprogramme unter pädagogisch geschulter Aufsicht angeboten. Dieses Angebot existiert in den meisten Birsecker Gemeinden, ist aber unterschiedlich ausgebaut. In Reinach werden bis auf die Weihnachtsferien und die Fasnachtswoche alle Ferienwochen abgedeckt.

Andere Gemeinden wie Arlesheim oder Münchenstein decken nur rund die Hälfte der Schulferien ab. Das ist jetzt anders. Dank interkommunaler Zusammenarbeit stehen Schulkindern aus Aesch, Arlesheim, Münchenstein und Reinach seit Januar die Tageslager dieser vier Gemeinden offen, womit eine bis auf die Fasnachtswoche lückenlose Abdeckung der Schulferien angeboten werden kann. Das ist eigentlich schon seit einem Jahr möglich, aber teuer. Wenn Eltern ihr Kind ins Tageslager einer Nachbargemeinde geschickt haben, kamen sie nicht in Genuss einer Subvention. Auf Anregung der Gemeinde Arlesheim machen die vier grossen Birsecker Gemeinden nun aber gemeinsame Sache.

Zweijährige Versuchsphase
Während vorerst zwei Jahren will man mit diesem Modell nun Erfahrungen sammeln, bevor es allenfalls weiter ausgebaut wird. Der nächste Schritt wäre eine Vereinheitlichung der Tarife. Allerdings ist das Gefälle zwischen den Gemeinden auch jetzt nicht riesig. «Arlesheim und Reinach sind relativ ähnlich», sagt die zuständige Reinacher Gemeinderätin Béatrix von Sury (CVP). Mit der Koordination ihres Ferienlager-Angebots schlagen die vier Partnergemeinden übrigens gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

«An Elternabenden wurde schon oft der Wunsch nach einer lückenlosen Tagesbetreuung während der Ferien geäussert», sagt Ursula Laager, Ressortleiterin Gesellschaft im Arlesheimer Gemeinderat. Aber um das alleine zu bewerkstelligen, sei die Nachfrage im Dorf dann wiederum zu gering. Andere Gemeinden haben das gleiche Problem. Warum also nicht das Problem gemeinsam lösen und Synergien nutzen? «Mehr Koordination macht Sinn. Schliesslich kann das Birseck auch als Gemeinschaft verstanden werden», so von Sury.

Keine Konkurrenz für Pfadi & Co.
Mit den Tageslagern wollen die Gemeinden den etablierten Jugendverbänden wie der Pfadi oder Jungwacht/Blauring, die ebenfalls Lager durchführen, keineswegs über den Zaun fressen. «Unser Angebot ist als Ergänzung gedacht», erklärt Philippe Anex. Die Angebote sind auch grundverschieden und die Gemeinden bieten auch nur eine tageweise Betreuung vor Ort an.

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