Stadtpark: Dorffriedhof soll eine Oase der Ruhe bleiben

Der Reinacher Gemeinderat informierte anlässlich der Ergebniskonferenz über die Rückmeldungen und das Konzept zur Transformation des ­Dorffriedhofs in einen Stadtpark.

Natur im Zentrum: Im neuen Stadtpark soll es mindestens so viel Natur geben, wie aktuell auf dem Friedhof im Dorfzentrum vorherrscht. Foto: Kenneth Nars

Das Interesse an der Transformation des Dorffriedhofs in einen Stadtpark inmitten des Reinacher Ortszentrums war an der Ergebniskonferenz am Dienstagabend ähnlich gross wie schon während des Partizipationsverfahrens, das die Gemeinde im vergangenen August lanciert hatte. Gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten des Büros Bryum aus Basel entwickelte die Gemeinde auf Basis der Rückmeldungen aus der Bevölkerung ein Konzept für den Reinacher Stadtpark.

Seit Jahren ist der einst zentrale Friedhof von Reinach als Ort der Ruhe mit einem alten Baumbestand beliebt, gerade weil er aufgrund seiner Abgeschiedenheit hinter der ersten Häuserzeile an der Hauptstrasse vom Trubel des Zentrums abgetrennt ist. Die 5500 Quadratmeter grosse Fläche solle auch als Stadtpark eine «Oase der Ruhe» bleiben, lautet einer der Grundsätze des am Dienstag vorgelegten Konzepts. Die bestehenden Vorzüge des Ortes sollten auch mit der Transformation bestehen bleiben, versicherte Gemeindepräsident Ferdinand Pulver (FDP). Der Stadtpark solle keinesfalls ein Ort von vielen Aktivitäten werden, bestätigte auch Pascal Hofmann, Projektleiter des Büros Bryum, in seinem Referat. Deshalb werde auf Spielgeräte für Kinder verzichtet.

Ruhe und Erholung im Schatten der wertvollen Vegetation bleiben – wie von der Bevölkerung gewünscht – das Kernelement des Stadtparks. Mehrfach wurden im Rahmen der Partizipation und an der Ergebniskonferenz Bedenken geäussert, dass mit der Transformation die Bedürfnisse der Natur hintenanstehen müssten. Ferdinand Pulver wiegelte ab und machte klar, dass es im Stadtpark mindestens so viel Natur geben wird, wie heute auf dem Friedhof schon vorherrscht. Auch deshalb werde auf ein fest installiertes Gastronomieangebot im Park verzichtet.

Beliebte Boule-Bahn findet Platz

Gemäss Konzept sollen kleine Bestandteile des Stadtparks komplett der Natur vorgehalten sein. Bei der Vegetation werde es nur leichte Anpassungen geben. Einzelne Wege, die vor allem zu den einstigen Gräbern führten, sollen aufgehoben werden. Nach intensiven Diskussionen entschieden sich die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde und des Planungsbüros für den Erhalt der umfassenden Mauer, um die Idylle und Abgeschiedenheit des Ortes zu erhalten. Die Öffnungen in der Mauer sollen aber vergrössert werden, um ein stärkeres «Willkommensgefühl» zu schaffen, erklärte Pascal Hofmann. Die beliebte Boule-Bahn neben der Raiffeisenbank soll im Stadtpark neu erstellt werden. Die bestehende Bahn muss aufgrund der Umbaupläne der Bank weichen. Für eine verbesserte Aufenthaltsqualität sollen mehr Sitzgelegenheiten geschaffen werden.

Keine Velos, keine Trottinetts, keine Hunde, kein Grillieren

Auch die nachts vorherrschende Dunkelheit soll mit dem Stadtpark erhalten bleiben. Dies sei wichtig für die dort lebenden Tiere, betonte Pascal Hofmann. Das Thema Sicherheit habe man aber auf dem Radar. Man könnte sich vorstellen, bei Bedarf eine sanfte Beleuchtung zu in­stallieren. Von Anwohnenden wurde im Rahmen der Partizipation der Wunsch geäussert, dass der Stadtpark nachts abgeschlossen und es Öffnungszeiten geben würde. Darauf möchten Gemeinderat und Planungsbüro zum Start verzichten. Man sei aber bereit, wenn notwendig die Spielregeln anzupassen, bestätigten Ferdinand Pulver und Pascal Hofmann. Klar ist schon jetzt, dass Velofahren und Trottinetts genauso wie Grillieren und Hunde im Park verboten sein werden.

Das vorgestellte Konzept dient als Grundlage zur Ausarbeitung des konkreten Bauprojekts. Mit der Aufhebung des letzten Erdgrabes 2026 sollen die Bauarbeiten beginnen.

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