Schulraumstrategie: Einwohnerrat gibt grünes Licht für Sofortmassnahmen
Der Einwohnerrat unterstützt die überarbeitete Schulraumstrategie der Gemeinde Reinach. Diese sieht vor, an den vier Primarschulhaus-Standorten festzuhalten.
Alexandra Burnell
Die Reinacher Primarschulhäuser entsprechen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Sie sind zu alt und müssen zum Teil umfassend saniert werden. Durch die neuen Schulstrukturen wird darüber hinaus zusätzlicher Schulraum nötig.
Am vergangenen Montag legte der Gemeinderat dem Einwohnerrat die neue Schulraumstrategie «Status Quo Konsens» vor. An den vier Standorten Surbaum, Weiermatten, Fiechten und Aumatten wird festgehalten, die bestehenden Schulhäuser sollen soweit möglich durch Sanierungen erhalten bleiben. Ein früherer Vorschlag des Gemeinderats, das Surbaum-Schulhaus abzureissen und stattdessen auf der Weihermattanlage ein Schulhaus für 800 Kinder zu bauen, stiess bei der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe. Der Einwohnerrat beauftragte deshalb im Januar 2015 den Gemeinderat, eine neue Vorlage für die notwendigen Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten der vier Schulhäuser auszuarbeiten.
Dringlichkeit bestimmt den Ablauf
Gemäss der Vorlage «Status Quo Konsens» werden im Aumatten-Schulhaus Sofortmassnahmen für Brandschutz und Erdbebensicherheit und im Schulhaus Fiechten für Brandschutz und Asbestsanierung ergriffen. Beim Fiechten-Schulhaus ist ausserdem ein Ergänzungsbau geplant. Da beim Weiermatten-Schulhaus umfangreichere Massnahmen nötig sind, wird eine separate Vorlage erstellt, um das Vorgehen genauer zu betrachten.
Für das Schulareal Surbaum ist ein Neubau geplant. Die Ausschreibung wird als Gesamtleistungswettbewerb erfolgen. Der Gemeinderat erhofft sich dadurch kürzere Bauzeiten und eine grössere finanzielle Planungssicherheit. Insgesamt rechnet er mit einem Gesamtbudget von rund 100 Millionen Franken, die Umsetzung soll in Etappen erfolgen. Der Einwohnerrat unterstützte am Montag die neue Schulraumstrategie und stimmte den Projektierungskrediten von insgesamt 1,25 Millionen und den Baukrediten für Sofortmassnahmen von 1,25 Millionen Franken zu.
Ärgernis «Plakatwald»
Im Postulat «Kein Plakatwald mehr in Reinach» bittet die CVP-Einwohnerrätin Eva Eusebio den Gemeinderat, eine Anpassung des Reklamereglements und der Reklameordnung zu prüfen. Das Postulat stiess bei den Einwohnerratsfraktionen auf grosses Verständnis. Ein besonders negatives Beispiel seien die letzten National- und Ständeratswahlen gewesen, erinnern sich SVP und FDP. Und der SP/Grüne-Einwohnerrat Markus Huber betont: «Wilde Plakatierung ist eigentlich für alle ein Ärgernis.» Die Einwohnerrätin Doris Vögeli (BDP) ärgert sich besonders über alte Plakate, die im Wind oder auf die Strasse flattern.
Politische Propaganda und temporäre Reklame sind nicht bewilligungspflichtig und zulässig, solange sie den Verkehr nicht beeinträchtigen. Gemeinderat Klaus Endress nimmt deshalb auch die Reinacher Parteien in die Pflicht: Die National- und Ständeratswahlen seien nicht das einzige negative Beispiel. «Wir sind nicht viel besser.»