«’s brave Tüüfeli» auf Erdenreise

Gleich sieben schlechte Taten muss der Teufel-Lehrling Stöffel auf der Welt aushecken, bevor er ein richtiger Teufel werden kann. Zu Hilfe kommt ihm dabei sein Auto-Flug-Boot, das ihn auf dem Weg aus der Hölle auf die Erde begleitet.

Kommt im Auto-Flug-Boot: Der Teufellehrling Stöffel (Benedikt Stark) ist nicht so böse, wie es den Anschein macht.  Foto: Jay Altenbach
Kommt im Auto-Flug-Boot: Der Teufellehrling Stöffel (Benedikt Stark) ist nicht so böse, wie es den Anschein macht. Foto: Jay Altenbach

Jay Altenbach

Wie immer bei den Aufführungen der Theatergruppe Reinach sind die vorderen Ränge ausschliesslich für Kinder reserviert. Die Plätze sind bei der Premiere am Sonntag gut besetzt. «Wenn gohts ändlig los?», rufen die Kinder ungeduldig ihren Eltern zu. Dann wird es endlich dunkel im Saal und mucksmäuschenstill. Der Oberteufel, gespielt von Jürg Kyburz, tritt hinkend und mit grimmigem Gesicht auf die Bühne und ruft nach seinen Teufelchen. Irgendwie wirkt dieser Oberteufel sehr diabolisch und furchterregend. Aber kaum tritt auch noch der Lehrteufel Stöffel (Benedikt Stark) auf, entschärft sich die Situation zunehmend. Teufelchen Stöffel ist zu brav, zu anständig und zu höflich. Das passt dem Oberteufel gar nicht. Was ein richtiger Teufel sein soll, darf sich nicht entschuldigen und schon gar nicht brav sein. Zur Strafe muss er auf die Erde und soll den Menschen sieben üble Streiche spielen.

Streiche misslingen
Für die grosse Reise bekommt Stöffel ein Auto-Flug-Boot – genannt «Auflu-Boot» –, bei dem sich die Flügel ausfahren lassen, ein Segel gehisst werden kann oder auf vier Rädern fährt. Aber vorher holt er sich noch bei einem gemeinsamen Lied mit den Kindern im Publikum Mut und alle singen: «Perligge, perlagge …». Dann macht sich Stöffel auf den Weg und landet als Erstes bei der Goldprinzessin Gundula (Andrea Tarolli) und ihrem Hofstaat (Ursula Ramstein, Rosmarie Studer, Tanja Wüest und der nimmermüden 78-jährige Willy Wahl als Hofmeister Ambrosius). Später beginnt Stöffel eine Lehre bei der Kaminfegermeisterin (Julia Bernard), wo er Frau Sommerhalder (Martina Rudin) übel mitspielt und das Malheur mithilfe des Publikums wieder in Ordnung bringt. Darauf spielt er der Schäferin (Ursula Ramstein), dem Fischerehepaar (Andrea Wehrli und Erwin Schmidt) und der Gemüsefrau (Rosmarie Studer) mit Tochter Stine (Nelly von Arx) einen Streich, die aber alle nicht so richtig im Sinne des Oberteufels gelingen wollen. Jedes Mal muss der Oberteufel schimpfen und ruft: «Potz Höllefunkefüür- pächschwäfelgschtank» und verschwindet wieder zu seinen Gehilfinnen (Meta Berger und die 11-jährigen Leonie Curty, die jüngste im Ensemble).

Auf einem guten Weg
Die Theatergruppe Reinach tritt dieses Jahr gleich mit fünf neuen Schauspielern auf. Ihnen ist auf der Bühne der Einstand prima gelungen. Der Regisseur Georges H. Wolf hat es fertig gebracht, dass fast keine Unterschiede zu den erfahrenen, langjährigen Schauspielern auszumachen sind. Wie die Geschichte ausgeht, sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten, denn bis zum 15. Dezember wird «’s brave Tüüfeli» noch insgesamt zehn Mal aufgeführt. Am Freitag, 29. November, findet die allseits beliebte Abendvorstellung statt, bei der der freiwillige Austritt zugunsten der Stiftung Kinderhilfe Sternschuppe geht. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die vielen Menschen hinter und neben der Bühne, die mit viel Engagement Kostüme genäht oder Bühnenbilder gezimmert und gemalt haben.

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