Robinsonspielplatz: Initianten reichen 1190 Unterschriften ein

Am Montag übergab das Initiativkomitee «Robinsonspielplatz für Reinach» der Gemeinde 1190 gesammelte Unterschriften. Das Anliegen wird von Menschen aller Bevölkerungskreise unterstützt.

Ein prall gefülltes Päckli: Thomas Sauter, Geschäftsführer der Gemeinde Reinach (blaues Sakko, Mitte rechts) nimmt die vom Komitee «Robinsonspielplatz» gesammelten Unterschriften entgegen.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Ein prall gefülltes Päckli: Thomas Sauter, Geschäftsführer der Gemeinde Reinach (blaues Sakko, Mitte rechts) nimmt die vom Komitee «Robinsonspielplatz» gesammelten Unterschriften entgegen. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Als klar war, dass das Areal des alten Werkhofs überbaut werden sollte, waren die Tage des Robi-Spielplatzes in den Steinreben gezählt. Am 28. September 2008 stimmten die Reinacher Stimmberechtigten über eine Freizeitanlage am Rainenweg in Reinach Nord ab, die rund 1,4 Millionen Franken gekostet hätte. Vorgesehen waren damals ein Café, Räume für die Pfadi, der Robiverein und weitere Aktivitäten. Die Gemeinde erachtete diese Lösung als Chance für einen neuen Robi-Spielplatz, doch der Robiverein sah in der Mehrfachnutzung eine «Zwangsverheiratung», die den Zielen eines Robinsonspielplatzes entgegenlaufe. Es war auch davon die Rede, der Platz sei nicht gross genug.

Im September 2009 löste sich der Robiverein auf und Marc Noirjean, der Leiter des Spielplatzes, musste nach über 30 Jahren den «Robi» räumen. Im September 2010 gab es in Reinach eine überwältigende Zustimmung für die Überbauung des Werkhofareals. Diese Brache zu überbauen ist sinnvoll. Wenn ein Einwohnerrat der SVP beklagt, dass von günstigem Wohnungsbau hier nicht gesprochen werden könne, ist das zwar auch richtig. Doch die Aussage, die «Städtebauturbos» hätten damals nicht an eine Neuetablierung des Robi-Spielplatzes gedacht, ist falsch, denn das Projekt Rainenweg mit der Robi-Option wurde vom Volk verworfen.

Wahlkampf oder Bedürfnis?

Natürlich ist die Tatsache, dass das links-grüne Komitee seine Initiative für einen neuen Robinsonspielplatz vor den Wahlen lanciert hat, nicht zufällig. Doch lässt sich argumentieren, dass in der Zeit von Wahlen die Menschen eher zu mobilisieren sind. Die Zahl von 1190 Unterschriften bestätigt jedenfalls, dass das Bedürfnis für eine betreute Freizeitanlage für Jugendliche im mittleren Alterssegment vorhanden ist. Dies bestreiten auch bürgerliche Kräfte kaum.

Komiteemitglied Markus Huber sagt: «Wir brauchen wieder mehr Angebote für Junge im mittleren Segment.» Ruedi Mäder doppelt nach: «Es braucht eine kreative Beschäftigungsmöglichkeit, die nicht leistungsorientiert ist.» Einwohnerrätin Christine Dollinger-Ladner, die wie der Rest des Komitees die Kritik gelassen nimmt, sagt: «Die SP steht für die Jugend ein, darum haben wir die Initiative lanciert.» Gemeinderätin Bianca Maag-Streit, die das zehnköpfige Komitee koordiniert, hat schon abklären lassen, dass es 4 bis 5 Zonen gibt, in denen der Robi-Spielplatz wiederauferstehen könnte, darunter die Gebiete Fiechten, Aumatt und Rainenweg. Für die Finanzierung stehen verschiedene Optionen offen, unter anderem durch eine Leistungsvereinbarung mit einem noch zu gründenden Verein.

Nach der Einreichung der Initiative muss der Gemeinderat nun eine Vorlage erarbeiten. Danach muss der Einwohnerrat darüber befinden und beschliessen. Die letzte Möglichkeit ist die Volksabstimmung.

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