Reinacher Künstlerin mit landesweiter Ausstrahlung
Katharina Kunz-Holdener kombiniert in ihrer neusten Ausstellung Abstraktes und Figuratives. Die Vernissage findet morgen Freitag statt.
Schon als Kind war es ihr Traum, als sie mit Malen und Zeichnen begann, eine Künstlerin zu werden. Katharina Kunz-Holdener, deren Ausstellung zum Thema «Tusch-Maltechnik» ab morgen Freitag im Heimatmuseum zu sehen ist, hat den Traum Realität werden lassen, stellte ihre Werke in den letzten zwei Jahrzehnten an Einzel- und Gruppenausstellungen im In- wie im Ausland aus und darf sich heute zu den bekannten Künstlerinnen der Region zählen. Die Reinacherin hat sich für die aktuelle Ausstellung einer Technik zugewandt, die Abstraktes und Figuratives miteinander verbindet: «Ich zeichne mit Tusche ein Grundmotiv auf, lasse es antrocknen und wische einen Teil dann wieder weg. So entsteht etwas Unkontrollierbares, etwas Unikates, dem aber ein bestimmtes Motiv zugrunde liegt», erzählt sie. Was am Schluss auf dem Bild zu sehen ist, darüber entscheiden Komponenten wie «Dynamik des Auftragens oder die Länge des Trocknens». Jedes Bild sei deshalb einzigartig und nicht reproduzierbar.
Immer dranbleiben
Kunz hatte an der damaligen Kunstgewerbeschule, die heute Schule für Gestaltung heisst, den Vorkurs und danach eine Ausbildung zur Grafikerin besucht: «Auf meinem Beruf habe ich im Bereich Verpackungsdesign gearbeitet. Es war zwar interessant, aber das freie, kreative Schaffen hat mich immer mehr angezogen.» Im Laufe der Jahre hatte sie sich verschiedene Maltechniken angeeignet, «es interessierte mich, zu erfahren, was es alles für Möglichkeiten gibt». Vor 25 Jahren begann sie, selber Malkurse zu geben, und seit 17 Jahren ist sie als freischaffende Künstlerin in ihrem Atelier an der Alten Ettingerstrasse in Reinach tätig, wo sie mehrere Stunden am Tag an ihren Werken arbeitet: «Es ist wichtig, immer dranzubleiben. Die Regelmässigkeit gibt mir Sicherheit und auf dieser kann ich wieder etwas aufbauen. Würde ich nur malen, wenn ich Lust hätte, käme ich nicht weiter.»
Für die Künstlerinnen
Katharina Kunz ist Mitglied bei der Schweizerischen Gesellschaft Bildender Künstlerinnen (SGBB) und hatte als solche im vergangenen Jahr an der landesweit beachteten Ausstellung im Bundeshaus anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Frauenstimmrechts in der Schweiz teilgenommen. Und auch fünf Jahre zuvor, als der Kanton Basel-Stadt das Jubiläum zum selben Thema feierte, war Kunz mit ihrer «künstlerischen Frauenfigur» dabei. Die Ausstellung im Bundeshaus war nicht nur für sie als Künstlerin ein Meilenstein: «Auch für uns Künstlerinnen war diese Ausstellung wichtig, denn Frauen haben es noch immer schwerer, sich in der Kunstwelt zu etablieren.»