Reinach feiert ein fulminantes Fest
Zum 850-Jahr-Jubiläum verwandelte sich der Reinacher Dorfkern in eine Partymeile.
Am Wochenende war ganz Reinach auf den Beinen. Nachdem am Freitag in grosser Eile noch die letzten Stände aufgebaut waren, präsentierte sich der Dorfkern als einzige Partymeile. Das Fest, das unter dem Motto «Rynach goht ab» stand, spielte mit der Identität Reinachs: Dorf und Stadt – beides vereint die zweitgrösste Gemeinde des Kantons.
Zum Festauftakt war es noch kühl und regnerisch – die geladenen Gäste waren froh, dass der Eröffnungsakt im Stadtzelt vor dem Gemeindehaus stattfand. OK-Chef Melchior Buchs wies in seiner Eröffnungsansprache darauf hin, dass das Reinach-Fest der Höhepunkt eines Jubiläumsjahres sei, an dem an jedem Tag gefeiert werden solle. Das Fest sei von Reinach für Reinach: Deshalb habe das OK bewusst nur auf lokale Künstlerinnen und Künstler gesetzt.
Regierungsrätin Monica Gschwind (FDP) hob in ihrer Ansprache die besondere historische Bedeutung Reinachs hervor. Seit 35 Jahren sei Reinach ein Forschungsschwerpunkt der Archäologie Baselland – auch wenn dies schon den einen oder anderen Bauherren wohl zur Verzweiflung gebracht habe. Die Regierungsrätin hatte denn auch einen besonderen Zeitzeugen dabei: eine Pilgermuschel, die wohl etwa 850 Jahre alt sein dürfte. Sie stammt aus Santiago de Compostela und habe ihren Weg nach Reinach gefunden, erklärte Gschwind.
Volle Strassen, unzählige Shows und viele Begegnungen
Während die Strassen am Freitag noch eher leer waren, wurde es am Samstag wärmer und die Strassen damit voll. Auf dem Festgelände, das sich über die Hauptstrasse, die Wielandstrasse, das Strittgässli und über die Kirchgasse bis zum Heimatmuseum erstreckte, feierten die Reinacherinnen und Reinacher ihr Dorf – oder eben ihre Stadt – ausgelassen. Teilweise war in den engen Dorfgassen kaum mehr ein Durchkommen möglich. Hier ein «Hallo!», da ein «Wie geht’s?» – die Region traf sich am Wochenende in Reinach. Kein Wunder, denn zahlreiche Attraktionen lockten. Auf zwei Bühnen wurden dem Publikum während der ganzen drei Tage fast ununterbrochen Shows geboten: Zwischen Akrobatik und Tanzeinlagen zauberten Clowns und musizierten lokale Bands oder die Musikschule. Gemeindepräsident Ferdi Pulver (FDP) brachte es in seiner Ansprache auf den Punkt: «Ich höre immer wieder, dass in Reinach zu wenig laufe. Dieses Wochenende kann man das sicher nicht sagen.»