Neues Gebäude für Migros
An der Infoversammlung zum Quartierplan «Im Zentrum» haben Anwohner Bedenken bezüglich Grösse der geplanten Bauten und der Verkehrszunahme geäussert. Zu den schriftlichen Eingaben innerhalb des Mitwirkungsverfahrens verfasst der Gemeinderat einen Bericht.
Bea Asper
Was lange währt, soll endlich gut werden, verspricht Benno Büchel. Er vertrat am Mittwoch vergangener Woche an der Infoversammlung zum Quartierplan «Im Zentrum» die Bauherrin Spaini Bau AG, Basel. Die Erläuterung des Bauvorhabens auf dem Areal, wo jetzt Migros und weitere Mieter sind, war der Auftakt zum Mitwirkungsverfahren, das bis zum 30. Mai dauert. Berücksichtigt würden nur schriftliche Eingaben, informierte Gemeindepräsident Urs Hintermann. «Auf jede Eingabe gibt es vom Gemeinderat eine Stellungnahme und insgesamt einen Mitwirkungsbericht.» Das letzte Wort zum Quartierplan hat der Einwohnerrat respektive das Volk – sofern das Referendum ergriffen würde.
Beeindruckende Zahlen
Die Anwohner waren zahlreich erschienen und äusserten einige Bedenken. Vor zwei Dutzend Jahren hätten die Reinacher im Zentrum Grossbauten abgelehnt, erinnerte ein Anwesender. Die Zeiten hätten sich geändert, machte Büchel klar. Gemeindepräsident Urs Hintermann geht davon aus, dass genügend Zeit verstrichen ist, um Pläne zur Zentrumsneugestaltung wieder zu diskutieren.
Die Bebauungspläne sind gigantisch. Es gibt eine Grossbaustelle und die Mieter müssen vorübergehend umquartiert werden, informiert Büchel. Errichtet werden drei neue Gebäude zur Wohn- und Geschäftsnutzung mit Flachdach, vier- respektiv fünfgeschossig mit je einer Attika-Gestaltung. Die Ausnützungsziffer ist 159 Prozent, zusammen mit der unterirdischen beträgt sie total 230 Prozent. Die Bruttogeschossfläche beträgt 13 600 Quadratmeter, 7400 fürs Wohnen und 6200 für Dienstleistungen, davon 4300 für Verkauf und Gastronomie.
Wohl den heftigen Abstimmungskampf um das «Hochhaus im Buechloch» vor Augen habend, deutete Büchel an, dass die Volumen der Gebäude nicht verhandelbar seien. Die Wirtschaftlichkeit sei sonst nicht gegeben. Ausserdem gehe es ja darum, den Ansprüchen des Grossverteilers Migros zu genügen, stellte Büchel klar. Es sei ein offenes Geheimnis, dass die Migros mit ihren heutigen 800 Quadratmetern nicht zufrieden sei.
Das Bauprojekt nehme sehr wohl Rücksicht auf die Umgebung, so Büchel. Um das Volumen nach oben zu mindern, würde man in den Boden ausweichen. Ausserdem sei die Aussenraumgestaltung optimiert worden. Die Bedenken aus früheren Diskussionen würden sehr ernst genommen, versicherte Büchel. Zum Schattenwurf würden Berechnungen angestellt und die sprengten nicht den Rahmen eines Quartiers in einer Kleinstadt, erklärte Architekt Markus Kägi und veranschaulichte dies mit einem Video.
Von den Anwesenden vorgebrachte Bedenken, dass die Verkehrszunahme grosse Probleme verursachen würde, teilten die Projektverfasser nicht. Verkehrszählungen und Hochrechnungen würden ergeben, dass die Erschliessung sehr gut gewählt sei, mit direkter Anbindung an die Hauptverkehrsachsen. Das Projekt gehe nun ja auch zur Vorprüfung an den Kanton, informiert Büchel.