Neue Räume zum Geburtstag
Die InterGGA AG feiert ihr 20-Jahr-Jubiläum. CEO Christopher Lützelschwab erzählt von den politischen Anfängen und den heutigen Herausforderungen.
Zum Abschied vom alten Standort in unmittelbarer Nachbarschaft zum Feuerwehrmagazin Reinach hat Christopher Lützelschwab, CEO der InterGGA AG, von den Brandbekämpfern ein Modell eines Löschfahrzeuges erhalten: «Es sollte mich an die Zeit erinnern, als ich Gespräche unterbrechen musste, weil die Feuerwehr mit lautem Horn ausrückte», erzählt dieser schmunzelnd. Seit August ist der Reinacher Telekommunikationsanbieter, der gerade in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, in modernen Räumlichkeiten an der Duggingerstrasse zu Hause: «Grössere Konferenzen mussten bisher immer auswärts stattfinden. Hier haben wir endlich genug Platz», freut sich der Firmenchef.
Ein Umzug war dringend nötig, denn die Firma ist im Laufe der letzten 20 Jahre stark gewachsen: «Zu Beginn waren es zwei Mitarbeitende, heute sind es 17», erzählt Lützelschwab. Die InterGGA war damals auf Initiative von Gemeinden ins Leben gerufen worden, um dem Antennenwald in den Quartieren ein Ende zu setzen. «Die Gemeinden bauten damals ihre eigenen Kabelnetze. Damit nicht jeder für sich wurstelt, wurde die InterGGA gegründet.» Ging es anfangs lediglich um die Bereitstellung von TV- und Radio-Signalen, kam im Laufe der Zeit Internet, Festnetztelefonie und später interaktives Fernsehen dazu. «Das Ganze ist also sehr komplex geworden, weshalb man jemanden brauchte, der die Dienste liefert, vermarktet und abrechnet.»
Initiative forderte Ausstieg
Für hitzige politische Debatten und Schlagzeilen sorgte die InterGGA, als sie 2013 dem bisherigen Provider Improware die Zusammenarbeit aufkündigte und stattdessen mit dem Anbieter Quickline einen Vertrag abschloss. Dieser Wechsel stiess teilweise auf heftigen Widerstand in der Bevölkerung der von der InterGGA versorgten Gebiete und mündete etwa in Reinach in einer Initiative, die den sofortigen Ausstieg aus der InterGGA forderte. Zwar wurde damals nur ein abgemilderter Gegenvorschlag angenommen, doch damit eine Debatte angestossen, die schlussendlich im Ausstieg Reinachs aus der InterGGA auf Ende 2020 mündete. Lützelschwab sagt dazu rückblickend: «Es ist bedauerlich, dass die Debatte teils hochemotional geführt wurde, denn eigentlich handelt es sich um eine sachliche Angelegenheit. Am Schluss hat aber ein demokratischer Prozess entschieden, was wir natürlich akzeptieren.»
Lokal verankert
Heute versorgt die InterGGA rund 28500 Kundinnen und Kunden in 13 Gemeinden. In einem hart umkämpften Markt will sie vor allem mit ihrer lokalen Verankerung punkten: «Das ist etwas, was ein nationaler Dienstleister nicht bieten kann.» Ausserdem würden bei der InterGGA «85 Prozent der Kundenanrufe innerhalb von 20 Sekunden entgegengenommen.» Zudem bietet das Unternehmen persönliche Beratungen zu Hause an.
Anlässlich des Jubiläums hat sich die Geschäftsleitung Besonderes einfallen lassen, unter anderem ein Fotowettbewerb für die Kundinnen und Kunden – die besten der eingesandten Werke dekorieren nun die Wände der Büroräume. Lützelschwab wirkt kompetent, aber auch sanftmütig: «Es ist wichtig, Mitarbeitenden ein angenehmes Umfeld zu bieten. Das ist meine persönliche Überzeugung.» Der 59-Jährige hat nicht vor, die Stelle zu wechseln, denn die Arbeit bereite ihm viel Spass und er will mit der InterGGA noch viel erreichen.