Musik für die Seele, Kameradschaft aus voller Kehle

Der Jodlerklub Reinach lädt zu einem urchigen Musikabend in der Mischeli-Kirche anlässlich seines 75+1-jährigen Bestehens.

Feiern gemeinsam: Für das Jubiläum legt sich der Jodlerclub Reinach mächtig ins Zeug. Foto: zVg

Feiern gemeinsam: Für das Jubiläum legt sich der Jodlerclub Reinach mächtig ins Zeug. Foto: zVg

Leiten und Jodeln mit Herzblut: Präsident Marcel Süess und Dirigentin Isabella Marquis. Foto: Florin Bürgler

Leiten und Jodeln mit Herzblut: Präsident Marcel Süess und Dirigentin Isabella Marquis. Foto: Florin Bürgler

Wir schreiben das Jahr 1946, als sieben Männer aus Reinach beschlossen, einen Verein zu gründen, um gemeinsam zu singen. Das war die Geburtsstunde des Jodlerklubs Reinach. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich der Verein zu einer festen Grösse in der regionalen Jodlerszene und wurde Teil des Eidgenössischen Jodlerverbands.

Heute steht der Jodelklub unter der Leitung von Marcel Süess und Isabelle Marquis. Seit über 15 Jahren hält das Ehepaar das (Noten-)Heft in der Hand – er als Präsident, sie als Dirigentin. Sie führen den Verein zusammen mit viel Herzblut. Marcel Süess ist ein Reinacher Urgestein: Hier aufgewachsen und seit seinem 17.  Lebensjahr im hiesigen Jodlerklub. In über 45 Jahren Mitgliedschaft kommen einige Erinnerungen zusammen, da ein spezielles Highlight zu nennen, scheint gar nicht so einfach: «An die gemeinsame Hamburg-Reise oder das Eidgenössische Jodlerfest in Brig denke ich immer gerne zurück», meint Süess nach einigem Nachdenken. «Jeder Anlass, egal ob gross oder klein, ist eigentlich ein Höhepunkt für mich», ergänzt Dirigentin Isabelle Marquis.

Für das «75+1-Jahr»-Jubiläum hat sich das Ehepaar Süess-Marquis mächtig ins Zeug gelegt: Nebst der Darbietung des Reinacher Jodlerklubs wird auch das Schwyzerörgeli-Trio Zmoos aus dem Jura sein instrumentales Können zeigen. Für gesangliche Unterstützung ist ebenfalls gesorgt: Das Jodelchörli Alpsteinblick aus Abtwil und das Wystägechörli aus dem Kanton Bern runden das Programm ab. Durch den Abend führen wird Michael Jordi, der dem Programm mit seiner Figur des «Sepp Breitenmoser» noch zu einer Prise Humor und Witz verhelfen soll. Es wird das erste Konzert nach zwei Jahren Pandemiepause sein, was die Vorfreude umso grösser macht: «Wir wollen, dass die Leute ein paar Stunden zurücklehnen und einfach die Musik geniessen können», meint Dirigentin Marquis.

Schöne Aussichten trotz Nachwuchsproblem

Bei einem Durchschnittsalter der Mitglieder von über 60 Jahren schwingt das Problem des fehlenden Nachwuchses stets mit – die Jüngste ist 53, der Älteste 84 Jahre alt. «Jodeln gilt als altmodisch. Zudem gibt es in Reinach eine grosse Konkurrenz mit über 100 anderen lokalen Vereinen», meint Süess als Erklärung. Dabei hat der Jodlerklub Reinach im nächsten Jahr noch viel vor. So begeben sich 15 Mitglieder des Vereins im kommenden Sommer auf eine sechstägige «Musik-Flussfahrt» auf der «MS Claude Monet», wo sie täglich auf dem Schiff auftreten, jodeln und «eifach e gueti Zyt» haben werden, meint Marquis voller Vorfreude.

Doch zuerst steht die Jubiläumsfeier vor der Tür, von der sich Süess Folgendes wünscht: «Alle sollen mit einem Strahlen im Gesicht nach Hause gehen. Wenn anschliessend einige Interessierte bei uns in der Probe vorbeischauen, wäre das natürlich toll.» Aktuell sind es rund 18  aktive Mitglieder, die sich jeweils am Mittwochabend zum gemeinsamen Singen in der Aula des Weiermattschulhauses zusammenfinden. Was erwartet denn künftige Sängerinnen und Sänger im Jodlerklub Reinach? «Wir pflegen eine ausserordentliche Kameradschaft untereinander. Die Hälfte des Vereinsleben ist das gemeinsame Singen, die andere Hälfte das gesellige Zusammensein», sagt Marquis und meint abschliessend: «Jodeln ist einfach gut für die Seele.»

Jubiläumskonzert: Samstag, 26. November, 19 Uhr in der ref. Kirche Mischeli in Reinach

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