Mit Realitätssinn in den Cup-Fight – mit Rückkehrern in die Meisterschaft
Der FC Reinach hat bei seiner erstmaligen Teilnahme am Schweizer Cup nicht das grosse Los gezogen und empfängt den FC Lancy.

Alan Heckel
Nach dem Sieg des Basler Cups 2013 stand der Name FC Reinach zum ersten Mal in einem Lostopf der Hauptrunde des Schweizer Fussballcups. Doch das Glück war den Reinachern Anfang Juli nicht hold. Denn wenn sie diesen Samstag, 17. August, um 17 Uhr auf dem Sportplatz Einschlag einlaufen, wird ihnen weder der FC Basel noch ein anderer Verein aus der Super League gegenüberstehen. Der Gegner heisst «nur» FC Lancy, spielt in der 1. Liga Classic und hat keine prominenten Namen in seinem Kader.
Peter Oppliger hofft dennoch auf 400 bis 500 Zuschauer, «schliesslich sind wir der einzige Verein aus dem Birseck in diesem Wettbewerb». Dem Sportchef ist bewusst, dass sich die Partie seines FC Reinach zeitlich mit dem Cup-Duell zwischen den Old Boys und dem FC Basel überschneidet. «Die Leute können den FCB ja auch in der nächsten Runde anschauen – dann spielt er hoffentlich gegen uns!» Mit dieser Aussage macht er deutlich, dass man mit einer Portion Glück und der richtigen Einstellung den höherklassigen Gegner aus dem Welschland bezwingen kann.
Der Chef an der Seitenlinie, Boris Zimmermann, gibt sich da etwas zurückhaltender. «Wir müssen stets die Realität vor Augen haben. Es wird enorm schwer, denn Lancy ist robust, physisch stark und gut organisiert», sagt der Trainer, der seine Elf dennoch auf Sieg spielen lassen will. Hoffnungsschimmer für eine Cup-Sensation sind die weite Anreise der Genfer und der für sie ungewohnte Kunstrasen. Zudem hofft Zimmermann, «dass wir ein wenig unterschätzt werden». Der Trainer wird auch als Psychologe gefragt sein. Er erwähnt eine 1:7-Niederlage aus der Vorbereitung gegen die Black Stars: «Die spielen auch in der 1. Liga Classic!» Seine Spieler dürften deshalb «nicht von einer Sensation ausgehen». Im Falle eines Ausscheidens soll das Team nicht in ein Loch fallen und in der Meisterschaft aufgrund einer Cup-Enttäuschung wertvolle Punkte verschenken.
Saisonziel Klassenerhalt
«Die Meisterschaft hat Priorität», stellt Zimmermann klar und nennt den Klassenerhalt als Ziel: «Wir wollen so schnell wie möglich 30 Punkte holen.» Er rechnet mit einer «brutal schweren Saison», weil die Möglichkeit besteht, dass aus der 2. Liga interregional mehr als nur eines der sechs Baselbieter Teams absteigen könnte, was automatisch mehr als nur drei Absteiger aus der 2. Liga regional zur Folge hätte. «In diesem Fall kämpft die Hälfte der Mannschaften gegen den Abstieg», lautet die Prognose des FCR-Trainers.
Mit den Rückkehrern Stefan Abt (SC Dornach) und Patrick Zenhäusern (FC Concordia) sowie Sven Jegge (SV Muttenz) hat sich der FC Reinach mit Spielern verstärkt, die allesamt Erfahrung in höheren Ligen aufweisen. Deswegen zählen einige 2.-Liga-Trainer den Aufsteiger zu den Favoriten. Boris Zimmermann teilt diese Meinung nicht, sagt aber auch: «Sollten wir nach zehn Runden 30 Punkte haben, bin ich gern bereit, die Saisonziele neu zu definieren.» Einen ersten Schritt in diese Richtung haben die Birstaler letzten Samstag gemacht. In Therwil siegte Zimmermanns Equipe dank Toren von Zenhäusern und Biancavilla (2) verdient mit 3:0.
Sommernachtsfest – der Sportchef singt
WoB. Egal wie das Cupspiel des FC Reinach gegen den FC Lancy ausgeht, im Anschluss wird auf dem Sportplatz Einschlag ein Sommernachtfest gefeiert. DJ Andi macht den musikalischen Anfang, danach treten Old Nr. 4 – mit FCR-Sportchef Peter Oppliger als Sänger – und der regional bekannte Steven Day live auf. Diverse Spezialitäten vom Grill und eine Bar, die Sommerdrinks serviert, runden den Event ab. «Es wird ein musikalisches und kulinarisches Erlebnis», verspricht Oppliger.